Business Process Outsourcing (BPO) tut offensichtlich nicht nur den Planzahlen eines Unternehmens gut. Das legt ein Bericht der India Times nahe. Danach nutzen viele Mitarbeiter der indischen BPO-Unternehmen den engen und häufigen Kontakt zu ihren Kollegen, um persönliche und teilweise sehr intime Beziehungen zu knüpfen.
Die Zeitung schilderte den Fall von Mandakini Sandhu, 24 Jahre alt und Mitarbeiterin in einem Call Center. Sandhu arbeite 12 bis 13 Stunden am Tag, hieß es. Die 50 Kilometer Arbeitsweg nehme sie jedoch gern in Kauf – könne sie am Arbeitsplatz doch ihren Feund Ashish Gupta treffen. Das eigene Abteil im Büro sei für Sandhu und Gupta wie für immer mehr indische BPO-Mitarbeiter der Ort, an die sie ihre Beziehungen pflegten – mit Bekannten, Freunden und Liebhabern. Dass die Büros mit Kameras überwacht werden, gerate dabei schon mal in Vergessenheit.
Die meisten BPO-Mitarbeiter seien zwischen 24 und 26 Jahre alt, erklärte der Psychiater Samir Parikh den Sittenwandel. In einer Lebensphase, in der das pubertäre Verhalten oft noch andauere, verdienten sie für indische Verhältnisse bereits viel Geld. “Die BPO-Leute denken nicht an die Zukunft, die leben vor allem in der Gegenwart”, so der Experte.
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