Nach langer Suche hat der Siemens-Konzern offenbar einen Partner für seine verlustreiche Handysparte gefunden. Wie die Financial Times Deutschland meldete, einigte sich das Münchner Unternehmen mit dem taiwanesischen Handy-Hersteller BenQ. Weder Siemens noch BenQ wollten den Bericht jedoch bislang kommentieren.
Geplant ist demnach die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens. Offen blieb allerdings, ob Siemens dabei die Mehrheit an seinem Handygeschäft abgibt. “Wir kommentieren den Artikel nicht”, sagte David W. Huang, Senior Manager der Sparte Finanzen bei BenQ. Auch Siemens selbst hält sich noch bedeckt. Ein Sprecher bestätigte jedoch, dass der Aufsichtsrat im Laufe des Montags eine außerordentliche Telefonkonferenz abhalten wird. “Es geht dabei ums Handygeschäft. Ob etwas zu beschließen oder zu veröffentlichen sein wird, dazu können wir uns nicht äußern.”
BenQ ist ein weltweit aktiver Elektronikkonzern mit über 27.000 Mitarbeitern – der Umsatz lag zuletzt bei 10 Milliarden Dollar. Das Unternehmen ist eine Ausgliederung des Computerherstellers Acer und stellt unter anderem Bildschirme und Laptops her – zu einem Großteil handelt es sich dabei um Auftragsfertigung.
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat forderten Siemens derweil auf, im Falle einer Partnerschaft mit BenQ die Mehrheit an der defizitären Handysparte zu behalten. “Es darf nicht um einen Ausstieg gehen”, so Wolfgang Müller von der IG Metall gegenüber der dpa. In der Handysparte von Siemens sind 10.000 Menschen beschäftigt, 6000 davon in Deutschland.
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