Angst vor Vista – Nutzer fürchten mangelnde Kompatibilität
Vista kommt vielleicht erst mit dem Weihnachtsmann 2006 – mit unabsehbaren Folgen für alte Applikationen. Denn Microsoft hat nur ein Ziel: Sicherheit.
An einem ungehinderten Siegeszug des neuen Betriebssystems glaubt Microsoft nach seinen Worten übrigens selbst nicht. Haupthindernis sei eine Art “Passt-schon-Mentalität”, soll heißen, die meisten Anwender sind mit ihrer aktuellen Windows-Version zumindest so zufrieden, dass sie zum Wechseln zu bequem sind. Hinzu komme die zunehmende Konkurrenz durch Open-Source-Lösungen.
Und auch die Apple-Front wird in Redmond scharf im Auge behalten. Poole sprach von einem “Kennenlern-Effekt” durch den iPod, der die Verkaufszahlen des Macs nach oben treibt. “Das ermöglicht es Apple, effektiver um PC-Nutzer zu werben und ihnen künftige Apple-Produkte zu verkaufen.”
Und auch wenn Apple für die meisten Unternehmen wohl kaum eine ernsthafte Alternative für ihre bestehende Microsoft-Infrastruktur ist – die Markteinführung von Vista wird von vielen eher gefürchtet als herbeigesehnt. Denn anlässlich der Beta-Veröffentlichung haben Verantwortliche aus Redmond erneut klar gemacht, dass Sicherheit die absolute Priorität hat – auch wenn dabei schon mal die Kompatibilität der Applikationen auf der Strecke bleibt.
“Kunden haben uns gesagt, dass Sicherheit an erster Stelle steht und wir sind verpflichtet, das zu befolgen”, sagte Greg Sullivan, Produktmanager bei Microsoft. Bei Branchenbeobachtern stößt diese Marschrichtung auf Kritik. “Microsoft musste zuletzt dafür bezahlen, dass es die Sicherheit in den vergangenen zwei Jahrzehnten vernachlässigt hat”, so John Kretz, President bei Enlightened Point Consulting. “Jetzt müssen sie sich zwischen Sicherheit und Kompatibilität entscheiden und ich denke, die Kompatibilität der Applikationen sollte Vorrang haben. Man muss sich nur Intel mit dem Versuch anschauen, eine ‘bessere aber inkompatible’ Plattform namens Itanium durchzusetzen. Das hat nicht so wirklich funktioniert.”