WiFi-Standard 802.11n nähert sich seiner Geburt
Die rivalisierenden Industriegruppierungen haben sich jetzt darauf geeinigt, der IEEE einen gemeinsamen Vorschlag zu unterbreiten.
Im Streit um einen Standardisierungsvorschlag für Highspeed-WLAN 802.11n haben sich die rivalisierenden Industriegruppierungen jetzt darauf geeinigt, der IEEE einen gemeinsamen Vorschlag zu unterbreiten. Damit soll endlich eine Spezifikation möglich sein, mit der Hersteller Geräte bauen können, die mit denen anderer Anbieter kompatibel sind.
Die drei Gruppen TGn Sync, WWiSE und MITMOT wollen im September einen ersten gemeinsamen Entwurf fertig haben, den endgültigen Vorschlag sollen die Mitglieder der Arbeitsgruppen im November absegnen und im Januar könnte der Vorschlag dann, so der Plan, an das Standardisierungsgremium IEEE weitergeleitet werden. Damit würde ein langer Streit um die nächste WLAN-Generation zu Ende gehen.
Keiner der Vorschläge ist bislang von der IEEE angenommen worden. Im März dieses Jahres hatten TGn Sync einen Entwurf zur Abstimmung gebracht, der aber nicht die erforderliche Mehrheit hatte, um WWiSE auszustechen. Ein zweiter Versuch im Mai war ebenfalls gescheitert.
Weil beide Gruppen Schwergewichte aus der Industrie hinter sich haben, schien es letztlich der einzige Weg zu sein: nur ein gemeinsamer Entwurf ist mehrheitsfähig. TGn Sync vereint unter anderem Agere, Cisco, Infineon, Intel, Qualcomm, Nortel, Mitsubishi, Sony, Panasonic, Philips, Samsung, Sanyo und Toshiba hinter sich. WWiSe kann auf die Hilfe von Broadcom, Motorola, Nokia und Texas Instruments bauen. Die dritte Gruppierung MitMot, ein Zusammenschluss von Mitsubishi und Motorola, war schon raus aus dem Rennen und nach dem Patt im Mai wieder aktiviert worden.
802.11n wartet seit 2003 auf eine standardisierte Technologie. Beide Vorschläge basieren auf dem MIMO-Verfahren. MIMO steht für ‘Multiple Input, Multiple Output’ und ist eine Funkübertragungsart, bei der Dank eines Antennen-Arrays gleiche Funkfrequenzen parallel übertragen werden, ohne dass sie sich stören. Ziel ist es, Datenübertragungsraten von 540 MBit/s zu erreichen und größere Distanzen zu überbrücken als derzeit über konventionelle drahtlose Netze möglich sind. Außerdem soll 802.11n abwärtskompatible sein zu den Standards 802.11 b bis g.