Eine neue Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte fasst die Zukunft von Voice-over-IP ungefähr so zusammen: VoIP ist gut für alle, außer für den Festnetzmarkt. Große europäische Ex-Monopolisten wie British Telecom, Deutsche Telekom und France Telecom wissen schon heute, dass in den nächsten Jahren Umsatzausfälle in Milliardenhöhe auf sie zu kommen, so die Consultants.
Die Kommunikationsform ist nicht nur günstiger als die klassische Telefonie, sie bietet laut Deloitte zusätzlich anderen Anbietern neben den traditionellen Telefongesellschaften einen Einstieg in den umkämpften und lukrativen Markt, allen voran Internet Service Providern (ISPs), Kabelnetzbetreibern und Mobilfunkanbietern, die, “sobald der reibungslose Wechsel zwischen WLAN und Mobilfunknetz gewährleistet ist, mit attraktiven Angeboten für spezifische Communities auftreten können”.
Rund 500.000 Kunden in Deutschland nutzen inzwischen VoIP regelmäßig und verfügen über installierte Hard- und Software, über 12 Prozent aller internationalen Gespräche aus Deutschland liefen bereits 2004 über VoIP, rund 14 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen heute schon VoIP, der reine VoIP-Anbieter Skype zählt weltweit mehr als 15 Millionen Kunden – diese Zahlen sind eindeutig und ein Alarmsignal für den klassischen Telefoniemarkt. Etablierte Anbieter müssten jetzt schnell die Weichen stellen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern und Marktanteile einzustreichen, so die Berater.
Die Deutsche Telekom beispielsweise könnte ihre liebe Mühe damit haben. Noch ist der ehemalige Monopolist regulatorisch geschützt. Allerdings laufe die Telekom Gefahr, durch das T-DSL Reselling der ISPs beim Endkunden nicht mehr als Vertragspartner wahrgenommen zu werden und ihren Premium-Aufschlag für klassische Sprachtelefonie im Vergleich zur günstigeren IP-Telefonie zu verlieren, so Deloitte. Neue Anbieter hätten dagegen die Chance, sich in dem noch nicht gefestigten Markt zu platzieren und mit kundenspezifisch gestalteten, qualitativ hochwertigen sowie günstigen Diensten schnell Boden gut zu machen. Es bleibt abzuwarten, wer am Ende die für 2007 prognostizierten 528 Millionen Euro Marktvolumen einstreichen wird.
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