Categories: Management

AOLs Expansion nach Lateinamerika gescheitert

Zu spät, zu amerikanisch, zu teuer, den Trend zu Breitbandverbindungen verschlafen und die Konkurrenz falsch eingeschätzt – so ließen sich kurz die Faktoren zusammenfassen, die wohl die Expansionsgelüste des Providers Amerika Online auf dem südamerikanischen Kontinent zum Scheitern verurteilten. America Online Lateinamerika, das einst mit Brasilien als Brückenkopf den ganzen Kontinent erobern sollte, hat Konkurs angemeldet.

In nur sieben Jahren hatte die Zweigniederlassung rund eine Milliarde Dollar verbrannt, und das bei einem Kundenstamm von zuletzt 400.000. Den Rekord hielt das Unternehmen 2002 mit etwa 1,4 Millionen Internetusern, Gewinne blieben jedoch aus. Die Nutzer wechselten zu anderen Providern, als AOL erst 2003 mit Angeboten für Breitbandzugänge nachzog. Lokale Player waren hier schon seit Jahren engagiert.

AOL hat wohl den Markt unterschätzt, als der Dienstleister 1999 als kleinster Provider den Betrieb aufnahm, waren andere schon seit vier Jahren im Geschäft und konnten sich über loyale Anwender freuen. Das Konzept, über den Versand von Zugangssoftware und Freistunden im Netz neue Kunden zu gewinnen, ließ sich in Brasilien nur schlecht durchsetzen und war zudem fast doppelt so teuer wie in den Staaten. Auch das Preismodell der Amerikaner konnte die Surfer in Südamerika nicht überzeugen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

2 Wochen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

2 Wochen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Wochen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Wochen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Wochen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Wochen ago