Die Internet-Verwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) und der US-Registrar Verisign haben sich in einem seit März 2004 schwelenden Rechtsstreit geeinigt. Verisign hatte die Icann verklagt, da diese angeblich ihre Kompetenzen überschritten hatte, als sie zwei Projekte von Verisign verhinderte.
Bei den strittigen Vorhaben handelte es sich um ‘Site Finder’ und den ‘Waiting List Service’ (WLS). Via Site Finder wurden Anwender, die sich bei der Eingabe einer Webadresse vertippten, auf ein Werbeangebot von Verisign umgeleitet. Über den WLS sollten sich Anwärter auf .net- und .com-Domains für eine Gebühr von 24 Dollar vormerken lassen. Sowohl die Icann als auch Verisign-Konkurrenten hatten die Projekte scharf kritisiert, die Icann hatte die Abschaltung des Site Finder veranlasst.
Wie die Icann mitteilte, haben sich die Internet-Verwaltung und der Registrar jetzt geeinigt. Danach wird Verisign der Icann sowie konkurrierenden Registraren künftig 90 Tage einräumen, um neue Versign-Vorhaben zu bewerten. Diese Regelung gilt jedoch nur, wenn die Projekte das Domain Name System (DNS) beeinflussen.
Verisign plane nicht, den Site Finder oder den WLS wiederzubeleben, sagte Icann-Chef Paul Twomey der Nachrichtenagentur Reuters. Die Icann erklärte sich im Gegenzug bereit, Verisign bis zum Jahr 2012 die Kontrolle über etwa 35 Millionen .com-TLDs (Top Level Domains) zu überlassen. Der Vertrag über die .com-Verwaltung sollte eigentlich im Jahr 2007 neu ausgeschrieben werden. Verisign verwaltet bereits die .net-TLDs.
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