Neuer Elektronik-Gigant in China

Die chinesische Regierung will zwei staatliche Konglomerate zu einem milliardenschweren Elektronik-Giganten verschmelzen. Durch die Fusion hätten die beiden Unternehmen China Electronics Corp. (CEC) und China Great Wall Computer Group einen Vermögenswert von umgerechnet mehr als 6 Milliarden Dollar. Die Produktpalette der beiden Unternehmen umfasst integrierte Schaltkreise, Festplatten, Computermonitore, Stromversorgungen, Mobiltelefone und Radarsysteme.

Zudem ist CEC die Muttergesellschaft von Foundry Shanghai Huahong-NEC, Chinas erster Fabrik für 8-Zoll-Wafer. CEC besitzt außerdem 16 hundertprozentige Tochtergesellschaften – zudem sechs Unternehmen, die an der Börse gelistet werden. Great Wall ist ebenfalls an einem Geflecht verschiedener Unternehmen beteiligt, das über ein Joint Venture bis zu IBM reicht. Die bekannteste Beteiligung ist jedoch die an Great Wall Computer, einer der größten PC-Hersteller in China.

Erste Berichte über die bevorstehende Fusion waren in der vergangenen Woche aufgetaucht – die zuständige Behörde SASAC hat das Vorhaben inzwischen bestätigt. Ein Zeitrahmen wurde jedoch nicht genannt. Berichte in staatlichen Medien lassen vermuten, dass auch weitere Unernehmen in den Mega-Merger mit einbezogen werden könnten – darunter die Panda Electronics Group. Das würde den Wert des Konzerns auf mehr als 10 Milliarden Dollar erhöhen.

Chinas politische Elite versucht derzeit einen völlig ungezügelten Kapitalismus mit dem Erbe staatlicher Kontrolle zu vereinbaren. Zentralregierungen und Provinzverwaltungen hatten in der Vergangenheit zahlreiche überflüssige Unternehmen gegründet, die nur aufgrund massiver staatlicher Finanzspritzen am Leben erhalten werden konnten. Fusionen der Wettbewerber miteinander sollen dieser Entwicklung ein Ende setzen.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

1 Tag ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

3 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago