Das Krebsrisiko von Arbeitern, die in der Halbleiterproduktion tätig waren, soll jetzt eingehend untersucht werden. Dafür hat die Semiconductor Industry Association (SIA), der Industrieverband der Halbleiterindustrie, das renommierte Ingram Cancer Center der Vanderbilt University in Nashville beauftragt, die Unterlagen von 85.000 Angestellten zu untersuchen, die in Fabriken von Verbandsmitgliedern tätig waren.
Mit den Materialien, die bis zu 30 Jahre zurückreichen, will die SIA erforschen lassen, ob Mitarbeiter in der Halbleiterindustrie ein höheres Krebsrisiko haben als der US-Bevölkerungsdurchschnitt. Dabei sei die SIA besonders an Daten zur Gefährdung von Arbeitern interessiert, die mit Chemikalien oder anderen gefährlichen Werkstoffen zu tun hatten.
Die millionenschwere Untersuchung sei eine der größten privatfinanzierten epidemologischen Studien. Für das Jahr 2009 rechnet der Verband mit Ergebnissen. Mit der Studie wolle die Industrie “einem Mitarbeiter einen möglichst sicheren Arbeitsplatz gewährleisten”. Bislang konnte noch keine Untersuchung für Mitarbeiter der Halbleiterbranche erhöhtes Krebs-Risiko feststellen, wie die SIA miteilte.
Seit der außergerichtlichen Einigung mit ehemaligen Angestellten aus IBMs Chipfabriken wächst offenbar der Druck von ehemaligen Mitarbeitern auf die Hersteller. Klagen wegen gesundheitsschädlicher Arbeitsbedingungen in Chip-Fabriken sind, soweit bekannt, meist außergerichtlich beigelegt worden.
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