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Infineon teilt sich

Infineon Technologies wird es in der gewohnten Form nicht mehr geben, das ist jetzt offiziell. Zwei eigenständige Firmen sollen sich einerseits um das Thema Speicher und andererseits um Logikchips für die Automobilbranche kümmern. Dem hat jetzt der Aufsichtsrat der AG zugestimmt.

Der Geschäftsbereich Speicherprodukte soll bis zum 1. Juli 2006 als rechtlich selbstständige Einheit ausgegliedert werden. Verkaufsgerüchte sind damit wohl erst mal vom Tisch. Stattdessen soll das Unternehmen an die Börse gehen. Der Hauptsitz bleibt dabei in Deutschland, und auch Forschungs- und Produktionsaufgaben sollen nicht zwingend abwandern, lässt das Unternehmen wissen. Auch die Forschung soll ausgebaut werden. Das Management hofft auf Produkte mit höheren Margen, beispielsweise in den Anwendungsbereichen Server, Grafik, Unterhaltungselektronik und Kommunikation. Kin Wah Loh, Mitglied des Vorstands und jetzt schon für die Speicherabteilung verantwortlich, soll sich leitend um die Sparte kümmern.

Der Logikbereich soll von diesem Börsengang profitieren und bleibt als Mutterkonzern erhalten, der für die Automobil- und Fertigungsbranche forscht und produziert. In konkreter Technik ausgedrückt heißt das: Analog/Mixed Signal, Power, Radio Frequency und Embedded Control. Damit werden Anwendungen für Automobilelektronik, Industrieelektronik und Power Management, Chipkarten und Sicherheitssysteme, Hochfrequenzlösungen, Plattformen für Mobiltelefone und Breitbandkommunikation gebaut. Dies soll vor allem in den neuen Fabriken in Villach, Regensburg, Dresden, Kulim/Malaysia und Essonnes/Frankreich geschehen. Später ist auch an neue Produktionsstätten in China gedacht, die sich aus Partnerschaften in Asien ergeben könnten.

Zu den Gründen für die Aufspaltung und unterschiedliche Handhabung der Abteilungen sagte  Wolfgang Ziebart, Vorstandsvorsitzender von Infineon: “Zum einen entwickeln sich Prozesse und Geschäftsmodelle für Speicher und Logik in unterschiedliche Richtungen, zum anderen verbessern wir Wachstumsdynamik und Profitaussichten für beide Unternehmen. Bei Speicherprodukten sind Time-to-
Market, Fertigungseffizienz und ein direkter Zugang zum Kapitalmarkt entscheidend. Für die Logikprodukte sind tiefes Anwendungsverständnis sowie eine konsequente Ausrichtung aller Innovationstätigkeiten auf die individuellen Kundenbedürfnisse im Wettbewerb ausschlaggebend.” Damit nimmt die wechselvolle Geschichte der Siemens-Tochter ihren Fortgang.

Silicon-Redaktion

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