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Design entscheidet über das Geschlecht der Webseite

Wissen Sie etwas mit der Abkürzung WAF anzufangen? Das ist der weibliche Akzeptanzfaktor (Woman Acceptance Factor) bei Elektronik-Spielzeug, das oft nur Männern Spaß macht. Wenn der Mann also zum Beispiel eine neue Stereoanlage ins Wohnzimmer stellen will, wird die Frau voraussichtlich weniger dagegen haben, wenn das Gerät eine ansprechende Farbe hat als wenn es ausschließlich in schwarz und chrom daher kommt. Je höher der WAF-Faktor desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Hause keinen Ärger gibt.

Es scheint also tatsächlich etwas dran zu sein an den unterschiedlichen Sichtweisen bei Männern und Frauen. Und noch jemand bedient das Klischee, dass Frauen größeren Wert auf Design denn auf Pragmatismus legen: Webseiten. Britische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Webseiten, die eher dunkel und geradlinig gestaltet sind, häufiger von Männern als von Frauen angesurft werden. Internetseiten, die dagegen farbig sind und mit einem aufwendigen, wenn auch dann möglicherweise unübersichtliche Design glänzen, werden von Frauen favorisiert.

Veräppeln lässt sich übrigens zumindest kein weiblicher Benutzer. Wer als Mann glaubt, eine weibliche Webseite bauen zu können, der überschätzt sich. Das spüren Frauen nach den Erkenntnissen der Forscher sofort, wenn da ein Mann am Werk war.

Man könnte glauben, die Sache sei ohnehin eindeutig, schließlich heißt es DIE Webseite. Allerdings, so die Studie der Glamorgan University Business School in Wales, basieren 94 Prozent der Seiten auf der ‘männlichen Orientierung’. Nur 2 Prozent gehen auf die weibliche Vorstellung vom Internet zurück.

Grundlage der Erhebung waren 32 britische Universitäten. Stichproben von Webseiten aus anderen Ländern kamen aber zum gleichen Ergebnis. Was also bedeutet des für Webdesigner?

Beauty-Seiten beispielsweise könnten viel effektiver sein, wenn sie auch von Frauen gebaut würden. Gerade dort haben aber zu 78 Prozent Männer gewerkelt, so die Wissenschaftlerin Gloria Moss. Unternehmen sollten sich in Zukunft immer genau überlegen, wen sie ansprechen möchten, und danach ihre Webdesigner/innen an den Entwurfsrechner lassen.

Silicon-Redaktion

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