Der ehemalige AOL-Angestellte Jason S. wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Er hatte 92 Millionen Kundendaten von AOL-Nutzern an Spammer verkauft. Jetzt muss er den Schaden auch finanziell wieder gut machen.
Richter David Seagal wollte mit dem Urteil gegen den 25-Jährigen klar machen, dass auch im Internet die gleichen Gesetze vorherrschen, die für das tägliche Leben gelten. Er sagte aber, dass er dem Verurteilten die Reue und die Mithilfe bei der Aufklärung und Verfolgung seiner Tat zugute halte. Deshalb sei das Strafmaß geringer ausgefallen, als vom Ankläger gefordert.
Der Verkauf der Kundendaten hatte 2003 stattgefunden. Dafür hatte Jason S. den Zugangsschlüssel eines anderen Mitarbeiters benutzt, um an die Daten heranzukommen, diese kopiert, gestohlen und dann verkauft – für insgesamt 28.000 Dollar. Der Käufer hatte behauptet, lediglich eine einzige Werbesendung für ein exklusives Online-Spiel verschicken zu wollen. Der Verurteilte habe zwar geahnt, dass die Daten dann eventuell ihren Weg zu obskuren Spam-Quellen nehmen könnten, habe das Geld aber trotzdem genommen.
Jetzt müsste er, wenn es nach AOL geht, einen Schaden von 300.000 Dollar wieder gut machen. Das sehen die Richter einer Meldung von AP zufolge aber etwas anders. Da AOL nicht präzise nachweisen konnte, dass dieser Schaden tatsächlich vorhanden ist, kommt nun lediglich eine Strafe von 84.000 Dollar auf Jason S. zu. Die gestohlenen Adressen sollen noch heute in Spammer-Kreisen zirkulieren.
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