Bluetooth hilft Saudis beim Gesetzesbruch
Gläubige Moslems und alle Staatsbürger sind in Saudi-Arabien per Gesetz verpflichtet, bestimmte Regeln einzuhalten.
Gläubige Moslems und alle Staatsbürger sind in Saudi-Arabien per Gesetz verpflichtet, bestimmte Regeln einzuhalten. Eine davon wird dank der Bluetooth-Technik seit einigen Jahren rege gebrochen: Das Verbot für unverheiratete Frauen und Männer, miteinander zu kommunizieren.
Die Orte der Gesetzesverstöße sind laut AP vor allem Restaurants, in denen die Familien-Bereiche und die für männliche Besucher strikt getrennt sind. Meist ist der Bereich für Familien – also Frauen, enge männliche Verwandte und Kinder – in einem anderen Stockwerk, als der für Männer. Zusätzlich gibt es um die einzelnen Tische dort einen Sichtschutz. Doch für die Bluetooth-Wellen stellt dieser kein Hindernis dar.
Offenbar sind die Flirts, die so angezettelt werden, eine beliebte Freizeitaktivität unter den Teenagern und jungen Erwachsenen. Ein Bluetooth-fähiges Handy wird einfach auf den Tisch gelegt. Die Technik sucht und findet im Umkreis von 9 Metern andere Bluetooth-Handys und schon kann die Kommunikation am Provider – und damit an den zahlungsberechtigten älteren, männlichen Verwandten – vorbei stattfinden.
Dabei legen sich die jungen Leute zusätzlich Decknamen zu, um den Nachforschungen der religiösen Polizei in Saudi-Arabien zu entgehen: ‘Poster Boy’, ‘Sensitive Girl’ und ‘Lion Heart’ und ähnliche flirten so munter drauf los. Dabei kommt ihnen die hierzulande befremdliche Regelung mit den Wänden in Restaurants sogar zugute: Der Sichtschutz verhindert oftmals, dass die Flirtenden entdeckt und verraten werden.