US-Elektrogeräte sind schwer wie Blei

Viele US-Firmen achten nicht auf die neuen EU-Bestimmungen zu Schadstoffen in Elektrogeräten und setzen sich deshalb der Gefahr von Sanktionen aus. Das sagte John Donovan, President der ‘Alliance of Service Providers and Manufacturers’ in US-Medien. Etwa 40 Prozent der Hersteller könnten es verpassen, die EU-Richtlinie umzusetzen, so Donovan.

Das EU-Parlament hatte entschieden, dass Elektrogeräte ab dem 1. Juli 2006 bestimmte Schadstoffe nicht mehr enthalten dürfen. Verboten sind dann Blei, Cadmium, polybromiertes Biphenyl (PBB), polybromierter Diphenylether (PBDE), Quecksilber und sechswertiges Chrom. Während Unternehmen wie Fujitsu-Siemens und Intel bereits ‘grüne Produkte’ vermarkten, hinken viele US-Firmen offenbar hinterher.

Die EU-Direktive sei besonders unter den kleinen Herstellern noch unbekannt, sagte Bijan Dastmalchi, President von ‘Symphony Consulting’. Das könne auch die großen Unternehmen treffen, die Zulieferungen von den kleinen Herstellern bekämen. Es koste 200.000 bis 1 Million Dollar, ein Produkt entsprechend den EU-Bestimmungen umzubauen, erklärte Mike Kirschner, President der Consulting-Firma ‘Design Chain Associates’. Dazu müssten neue Materialien gesucht und der Produktionsprozess reorganisiert werden. Das sei in den elf Monaten bis zum 1. Juli 2006 oft nicht zu schaffen, so Kirschner.

Hitachi America habe 18 Monate für die Umstellung gebraucht, sagte Larry Harvey, bei Hitachi Director of Design Engineering. Die ersten bleifreien Produkte habe das Unernehmen in diesem Frühjahr vermarktet. Die japanische Mutterfirma untersuche gegenwärtig die Compliance von Tausenden Produkten. “Das ist ein sehr schmerzhafter und teurer Prozess”, so Harvey.

Silicon-Redaktion

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