Für Teenager von heute ist es selbstverständlich, Blogs zu lesen und zu schreiben. Meist weiß dann das World Wide Web und seine Nutzer mehr über gewisse 13-jährige als die eigene Mutter. Denn die digitale Kluft ist international oft nicht größer, als sie es zwischen den Generationen in ein und demselben Haus sein kann. Schulen in den USA wollen dem jetzt Einhalt gebieten und die Eltern animieren, die Blogs ihrer Kinder zur Kenntnis zu nehmen, auch um sie von Straftaten in Verbindung mit Erpressung, Drogen und Alkohol abzuhalten.
Auslöser waren Teenager, die Fotos von sich selbst mit Bierflaschen in der Hand in einem beliebten High-School-Blog in North Carolina präsentierten. Das führte zu Disziplinarmaßnahmen bis hin zum mehrwöchigen Verbot, den Unterricht zu besuchen. Ob das die betreffenden Jugendlichen vielleicht nur in den Dauerrausch getrieben hat, ist nicht bekannt. Aber eine Selbsthilfegruppe aus Eltern und Beratern hat sich gegründet.
US-Organisationen raten Eltern bereits seit Jahren, das Web zusammen mit ihren Kindern zu besuchen und dort familienfreundliche Dinge zu tun. Die gemeinsame Internet-Nutzung soll den Nimbus des Verbotenen vom Blogging und Surfen nehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, das Web nicht für halbseidene Abenteuergeschichten zu verwenden, sondern, sagen wir, für Hausaufgabenrecherche und ähnliches. Organisationen wie Wiredsafety raten nur in Ausnahmefällen zu drastischen Maßnahmen: Dort können sich Eltern über Kontrollmechanismen, Lesen der digitalen Spuren und Werkzeuge zur Kindersicherung im Netz informieren.
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