Virtuelle Diebestour endet in realem Gefängnis
In Japan ist ein chinesischer Austauschstudent wegen eines Verbrechens festgenommen worden, das in der realen Welt verwurzelte Menschen ein wenig befremdlich erscheint.
In Japan ist ein chinesischer Austauschstudent wegen eines Verbrechens festgenommen worden, das in der realen Welt verwurzelte Menschen ein wenig befremdlich erscheint. Der junge Mann führte mit Hilfe eines Botnets Überfälle in der virtuellen Welt eines Online-Games durch und verkaufte die Beute bei eBay. Der Vorfall zeigt, dass die Grenzen zwischen virtueller und realer Währung immer mehr verschwinden.
Freilich erscheint das Diebesgut auf den ersten Blick etwas abstrus. Dazu gehörten Dinge wie ‘Der Ohrring der Weisheit’ oder ‘Das Schutzschild des Alptraums’ – tatsächlich gehören diese Dinge jedoch zu den Hauptwaren den Online-Rollenspiels ‘Lineage II: The Chaotic Chronicle’. Teilnehmer des Spiels schlugen Alarm, als sie die virtuelle Kostbarkeiten auf der Angebotsliste von Ebay entdeckten.
Botnets stellen für die Entwickler und Anbieter von Online-Spielen ein immer größeres Problem dar. Skrupellose Spieler können mit ihrer Hilfe Charaktere entwickeln, die sich wiederholende Aufgaben automatisch oder sehr schnell erledigen können – beispielsweise möglichst viel Spiel-Währung anzuhäufen. Mit einem Hack hat das Ganze rein technisch gesehen nichts zu tun.
Tatsächlich ist die Grenze zwischen realer und virtueller Währung inzwischen nahezu verschwunden. Während einige Spieler auf schwarzen oder immerhin grauen Märkten mit begehrten Objekten handeln, unterstützen andere Spielhersteller wie Sony diesen Handel. Im April hat der Hersteller eine offizielle Verkaufsseite für sein populäres Online-Spiel EverQuest veröffentlicht.