Die neuen Technologien, die die IT-Branche den Geschäftskunden liefern sollte, sind jetzt benannt. Gartner Research hat im jüngsten ‘Hype Cycle’ vor allem Collaboration-Werkzeuge, Architekturlösungen wie SOA (Service-oriented Architecture) und neue Netzwerktechniken als treibende Faktoren bezeichnet.
Dabei wird selbst Podcasting als Trend im Business-Bereich benannt. Die Analysten setzen voraus, dass sich die Inhalte für das “Radio der Zukunft” derart fragmentieren werden, dass es ein Kommunikationswerkzeug für Geschäftskunden werden könnte. Peer-to-Peer-Netze sollen einen ähnlichen Weg gehen, von den Freaks zu den Herren und Damen in Nadelstreifen. Dabei werde vor allem Voice over IP als Kommunikationstechnik über das Web florieren. Dienste wie Skype – jetzt für Business-Ansprüche modifiziert – fallen demnach in diese Kategorie und sollen sich bald verbreiten. Ebenso werde die Desktop-Suche und Techniken wie Really Simple Syndication, Corporate Blogging oder Wiki-basierte Dienste den Markt bald deutlicher bestimmen.
Auf der Architekturseite sehen die Analysten große Chancen für SOA und Web Services. Beide Techniken sind bereits im Spiel, sollen sich aber weiter festigen und das Nutzerverhalten in Unternehmensumgebungen nachhaltig in Richtung Dienstleistungen verändern. Im Zuge der Compliance-Fragen soll die Extensible Business Reporting Language (XBRL) mehr in den Vordergrund rücken. Diese Sprache gilt als Standard für den Austausch und die Analyse von Finanzinformationen. Außerdem sollen sich Systemebenen wie Business Process Platforms (BPP), die auf SOA-Architekturen aufsetzen und Geschäftsprozesse flexibler gestalten, mehr etablieren.
Auf der Netzwerkseite sehen die Analysten etwas, was sie ‘Real World Web’ nennen, ein Konzept des Internets also, das Informationen aus der Realität wirklichkeitsgetreuer kategorisiert und darstellt. Dazu gehören nach Gartner-Ansicht Anwendungen, die Ortsinformationen beinhalten, außerdem aber auch aktivere RFID-Techniken und vermaschte Netze. Der Vorteil dieser Mesh Networks liegt darin, dass sie sich dank ihrer besonderen Knotenpunkte dynamisch und quasi ad hoc aufbauen lassen und so für eine Vielzahl von Industrie- und Geschäftsanwendungen denkbar sind. Als Verlierer des technischen Hype haben die Analysten Videokonferenzen, Handschrifterkennung und Spracherkennung ausgemacht. Auf die Mainstream-Akzeptanz oder die massenhafte Marktdurchdringung solcher Techniken muss die Welt – laut Gartner – noch weitere zehn Jahre warten.
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