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Indien macht das Outsourcing-Examen

Um die Qualität der Outsourcing-Dienstleistungen zu erhöhen, hat die indische Industrie nun ein Examen vorgeschlagen. Die Prüfung soll dazu beitragen, dass die Angestellten in Call Centern und Outsourcing-Tätigkeiten über einen höheren  Wissensstand verfügen.

Bisher richtet sich das Examen der ‘National Association of Software and Service Companies’ an 15.000 Hochschulabsolventen, die in 36 Schlüsselbranchen der IT- und Outsourcing-Bereiche ihre Arbeit aufnehmen wollen. Die zum Großteil hochgebildete Fachkräfte, nach denen Länder wie Deutschland, USA und Großbritannien mittels ihrer Green-Card-Initiativen die Finger ausstrecken, sollen so besser auf das Arbeitsleben, die Gepflogenheiten und Bedürfnisse der meist westlichen Firmen vorbereitet werden.

Die Weiterbildungs-Initiative läuft zunächst als Pilotprojekt im indischen Silicon Valley in Bangalore als Trainingsprogramm und findet in diesem Jahr noch landesweit statt. Sie umfasst Schreibkurse, Englisch-Vertiefung und Skills wie Teamarbeit, Genauigkeit nach internationalen Maßstäben, analytische und Sprach-Kompetenzen. Die Gründe für das Nasscom-Examen, das von der US-Firma Hewitt Associates mitentwickelt wurde, liegen in zwei Bereichen. Einmal haben in den vergangenen Monaten – nach einer Meldung der US-Presse – Datendiebstähle in indischen Call Centern stattgefunden, was weitere Investitionen in dem asiatischen Land gefährden kann. Sicherheit und Datenschutz sollen deshalb beim nationalen Rollout des Examens ebenfalls vermittelt werden.

Zum anderen ist auch die Zahl der indischen IT-Fachkräfte nicht unerschöpflich. Wie die indische Regierung feststellt, werden in den nächsten vier Jahren rund 1 Million weitere Fachkräfte im Geschäftsprozess-Outsourcing, in der Programmierung und im Call Center benötigt. Derzeit arbeiten 350.000 Inder in solchen Firmen. Um die neuen Arbeitskräfte schnell auf die Aufgaben vorzubereiten, wird das Nasscom-Trainingsprogramm wohl bald an die Hochschulausbildung angehängt.

Silicon-Redaktion

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