Telekom droht: Statt in Deutschland, im Ausland investieren
Kai-Uwe Ricke, Chef der Deutsche Telekom, will den Erfolg seines Unternehmens künftig hauptsächlich am Umsatz und den Marktanteilen messen, weniger am operativen Gewinn.
Kai-Uwe Ricke, Chef der Deutsche Telekom, will den Erfolg seines Unternehmens künftig hauptsächlich am Umsatz und den Marktanteilen messen, weniger am operativen Gewinn. “Wir werden unsere Umsatzmarktanteile mit Haut und Haaren verteidigen”, sagte Ricke gegenüber dem Handelsblatt. Vor allem im hart umkämpften DSL-Markt will der rosa Riese den Konkurrenten das Fürchten lehren.
Damit sei Ende 2005 die “Phase der Entschuldung und Neustrukturierung” abgeschlossen. In Zukunft will die Telekom den Wettbewerb dominieren und sich nicht von kleineren Rivalen im Preiskampf schlagen lassen. Die sollten einmal überlegen, was sie mit den Billigangeboten auf dem Markt anrichten können. “In den vergangenen zehn Jahren haben sich schon manche Unternehmen in der Branche die Finger verbrannt, weil sie um nahezu jeden Preis Kunden eingesammelt und betriebswirtschaftliche Logik außer Acht gelassen haben“, fauchte Ricke.
Außerdem forderte er von der Bundesnetzagentur eine klare Ansage hinsichtlich der Regulierung des TK-Marktes. “Wir müssen wissen, bei welchem Marktanteil sie zufrieden sind”, formulierte der Telekom-Chef. Matthias Kurth, Chef der Bundesnetzagentur, hat für Ende dieses Jahres eine Antwort angekündigt. Sollte es dann zu Unstimmigkeiten kommen, will Ricke Konsequenzen ziehen und keine “Datenautobahn” bauen, was unter anderem den Verlust vieler Arbeitsplätze zur Folge hätte. Die Telekom plant ein neues Glasfasernetz, das mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s weit schneller sein soll als heutige DSL-Verbindungen. Das Milliardenprojekt könne dann noch kippen. “Die Telekom hat viele Plätze in der Welt, wo sie investieren kann”, sagte Ricke.