IBMs stromsparender Chip kommt von einem Start-up

Ein amerikanisches Start-up will die Power-Architektur des Herstellers IBM nutzen, um einen Niedrigenergie-Chip zu entwickeln. P.A. Semi will noch in dieser Woche offiziell Pläne vorstellen, um der Architektur, die auch derzeit noch den Apple-Rechnern zugrunde liegt, zu neuem Leben zu verhelfen.

Maximal 25 Watt soll der erste Abkömmling verbrauchen. Der ‘PWRficient’-Chip hat zwei Kerne und ist mit 2 GHz getaktet. Im Durchschnitt werde die CPU rund 5 Watt verbrauchen. Ein regulärer Power-Prozessor mit einem Kern hingegen benötigt bis zu 90 Watt und produziert dementsprechend viel Abwärme.

Erzielen wollen die Entwickler bei P.A. Semi diese Einsparungen hauptsächlich über die Integration von Bauteilen direkt auf dem Chip. So sollen etwa North und South Bridge, also der Memory-Controller und verschiedene Verbindungen zur Peripherie der CPU, direkt auf dem Silizium untergebracht werden. Dadurch schrumpft aber nicht nur die Chipgröße. Systemhersteller können auch mit weniger Komponenten auskommen.

Zudem adressieren die einzelnen Teile nicht verschiedene Speicher, sondern alle Bauteile der CPU sind mehr oder weniger in einem mikroskopischen Netzwerk verbunden. Der Hersteller nennt das die ‘Conexium Crossbar’. Der Memory Controller, die zwei Kerne sowie die verschiedenen Arbeitsspeicher haben keine stehenden Verbindungen, sondern sind miteinander vernetzt – eine Art Server auf einem Chip also. In den nächsten zwei Jahren ist allerdings noch nicht mit einem Modell zu rechen.

Das Unternehmen richtet sich mit der neuen Entwicklung vor allem gegen die Konkurrenz von Intel und AMD. So rechnet der CEO von P.A. Semi, Dan Dobberpuhl vor, dass ein Cluster mit 4000 Knoten, bestehend aus PWRficient Prozessoren, im Verlauf von drei Jahren für etwa 360.000 Dollar Strom verbraucht. Im selben Zeitraum verursache eine Installation mit 4000 Prozessoren mit Xeon- oder Opteron-Chips eine Stromrechnung bis zu 3,6 Millionen Dollar. Der Stromverbrauch liege also fast um den Faktor zehn niedriger als bei Industriestandard-Prozessoren.

Ähnlich wie der ‘normale’ Power-Prozessor soll die umweltverträgliche Weiterentwicklung aber nicht nur in Servern zum Einsatz kommen. Auch Geräte für den täglichen Gebrauch, Consumer-Elektronik oder andere Komponenten können mit den PWRficient-CPUs bestückt werden.

Silicon-Redaktion

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