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Software-Crash bringt IBM in die Bredouille

Ein Softwarefehler im Speichersystem hat jetzt die dänische Postbehörde, Post Denmark, gegen den IT-Konzern IBM aufgebracht. Demnach war der Fehler dafür verantwortlich, dass die zentralen Systeme der Post mehrere Tage nicht verfügbar waren. Mehr noch, der Konzern soll die fehlerhaften Systeme teils sogar wissentlich geliefert haben.

Wie das Speichermagazin SearchStorage berichtet, habe IBM den Großkunden mit fünf Tagen Vorlauf davon informiert, dass die Systeme – ‘DS8000’-Raids – im Microcode Fehler aufwiesen und gepatcht werden müssten. Das war nach Aussage von IT-Manager Michael Orno von der Post zu knapp. Die Systeme waren zu diesem Zeitpunkt voll produktiv und schaufelten die 120 TByte Speichervolumen, die für die korrekte Aussendung der Poststücke in ganz Dänemark und international notwendig sind. Trotz teurer Wochenendarbeit berichtet der IT-Leiter davon, dass im Juni – also nur einen knappen Monat nach dem Patchen – die Systeme ausgefallen seien, und zwar für beinahe eine Woche. Ein zweites Patchen war erforderlich.

Die Tatsache, dass IBM die Systeme durch ältere Shark-Systeme ersetzte und nichts dafür berechnete kann Orno dem Bericht zufolge nicht versöhnen. Er spricht davon, dass sein Vertrauen in IBM-Speichersysteme erschüttert sei, auch weil IBM die offensichtlich vorhandenen Schwierigkeiten leugnete. Konkurrent EMC, einer der größten Storage-Hersteller, ließ sich diese Gelegenheit demnach nicht entgehen und verkaufte zwei ‘DMX 2000’ Storage Arrays nach Dänemark, die jetzt die Shark-Systeme ersetzen.

IBM spricht davon, die Probleme behoben und die Kunden inzwischen informiert zu haben. Die DS8000-Systeme haben eine große Marktverbreitung und es seien aktuell keine weiteren Probleme damit aufgetaucht, zitiert das Magazin aus einer IBM-Schrift.

Silicon-Redaktion

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