Unter dem Titel “BundOnline am Ziel” hat das Bundesministerium des Inneren (BMI) seine Bilanz der Initiative gezogen. Aber während man in Berlin zur Eigenlob-Hymne auf die erreichten Ziele der eGovernment-Initiative anstimmte, fiel der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) der Laudatio mit der Forderung nach weiterführenden Maßnahmen ins Wort.
Der Branchenverband regt in dem Positionspapier ‘eGovernment’ den Ausbau und die Vereinheitlichung elektronischer Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung an. In seiner Rede zur Abschlusspräsentation des BundOnline-Projektes, der europaweit größten eGovernment-Initiative, bilanziert Staatsekretär Fritz Rudolf Körper, dass inzwischen 379 Dienstleistungen der Bundesverwaltung in elektronischer Form zur Verfügung stehen. Der Branchenverband fordert nun, diese Einrichtungen des Bundes auch auf Länder, Kommunen und das Gesundheitswesen auszuweiten und das Projekt unter die Schirmherrschaft eines einzelnen Verantwortlichen zu stellen.
“In Deutschland gibt es zurzeit einen Flickenteppich unterschiedlicher Initiativen. Wir brauchen eGovernment aus einem Guss, einen einheitlichen Ansatz, der alle Verwaltungsebenen einbindet”, fordert Willi Berchtold, Präsident des Bitkom. Für den Bürger dürfe es keinen Unterschied machen, ob er Leistungen seiner Gemeinde oder des Bundes nutzt. “Und nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden”, so Berchtold. Ein einheitliches Konzept würde zudem Zeit bei der Implementierung und den Steuergelder sparen. Dabei sollten die einzelnen Dienstleistungen auch mit den Projekten aus ‘BundOnline’ abgestimmt werden, “damit dieselben Standards zur Anwendung kommen”.
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