Der PC-Markt in Deutschland folgt einem internationalen Trend: Immer mehr Anwender entscheiden sich für einen Laptop. So stiegen die Gesamtumsätze mit Rechnern (Desktops und Laptops zusammen) im vierten Quartal 2005 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt lediglich um 4,4 Prozent. Rund 3,1 Millionen Rechner wurden Ende des Jahres deutschlandweit verkauft.
Das Geschäft mit Notebooks wuchs im vierten Quartal in Deutschland jedoch um 25 Prozent. Dagegen sanken die Umsätze mit Desktop-Rechnern in diesem Zeitraum um 9 Prozent, wie die Marktbeobachter von Gartner in einer aktuellen Studie zum PC-Markt aufzeigen. “Die PC-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft waren enttäuschend”, so Meike Escherich, Analystin bei Gartner.
Der Geschäftskundenbereich sei zwar um 12 Prozent gewachsen, jedoch leisteten sich in vierten Quartal 4 Prozent weniger Privatkunden einen neuen Laptop als im Vorjahr. Das spiegle die politische und wirtschaftliche Situation wieder, so Escherich.
Im Privatkundengeschäft hat nach wie vor Medion die Nase vorne, auch wenn der Hauptabnehmer Aldi deutlich weniger verkaufte. Der Marktanteil von Medion ging um knapp ein Viertel zurück, was das Unternehmen zu Umstrukturierungen zwang.
Bei den gewerblichen Abnehmern ist Fujitsu Siemens Computer führend – sowohl mit Laptops als auch mit Desktops. Acer konnte mit Verkäufen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen den Marktanteil – vor Hewlett-Packard (HP) – geringfügig ausbauen. 2006 will Acer das Engagement auch auf Großkunden ausweiten.
Auch HP konnte den Marktanteil durch Marketing-Aktionen im Mittelstand marginal erweitern. Das Unternehmen leidet jedoch unter rückläufigen Verkäufen an Privatkunden. Gartner führt das vor allem auf Lieferprobleme mit Komponenten im Desktopbereich zurück. Das stärkste Wachstum konnte der Direktvermarkter Dell – besonders bei Business-Kunden – mit über 30 Prozent erzielen.
Gartner Analystin Escherich erwartet, dass auch 2006 wieder in erster Linie Laptops die Umsätze treiben werden. Sie prophezeit in diesem Bereich einen besonders scharfen Preiskampf, unter dem vor allem kleinere deutsche Anbieter zu leiden haben werden. “Deren Fokus muss sich weiter Richtung Desktop und Nischenbereiche entwickeln”, rät Escherich.
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