Die größte niederländisch Bank ABN Amro hat jetzt die Einzelheiten zu ihrem seit längerem angekündigten Outsourcing-Programm enthüllt. Demnach hat das Geschäft insgesamt ein Volumen von 1,8 Milliarden Euro – den größten Happen hat sich IBM mit einem Fünf-Jahres-Vertrag im Wert von 1,5 Milliarden Euro gesichert. Der Rest geht – neben Accenture – an die indischen Dienstleister Infosys Technologies, Tata Consultancy Services (TCS) und Patni Computer Systems.
Trotz des vergleichsweise geringen Volumens der Verträge mit den Indern, ist es immer noch der größte Outsourcing-Deal, den eine westliche Firma bisher mit indischen IT-Dienstleistern geschlossen hat. ABN Amro setzt damit eine bereits angekündigte drastische Umstrukturierung seines gesamtes IT-Bereichs um. Von den derzeit rund 5000 Vollzeitbeschäftigten in dieser Abteilung wechseln rund 2000 zu den Dienstleistern, die meisten zu IBM. Für insgesamt 1500 Mitarbeiter hat die Bank keine Verwendung mehr – sie müssen das Unternehmen in den nächsten 18 Monaten verlassen.
IBM wird sich im Rahmen des Vertrags ab dem 1. November um nahezu alle Infrastrukturleistungen der Bank kümmern – einschließlich der Server, Speichersysteme und Desktop-Rechner. Die IT-Systeme von Großhandelskunden sind von dem Abkommen ausgenommen – sie werden seit rund zwei Jahren von EDS betreut.
Infosys und TCS werden in erster Linie für den Support und die Verbesserung von Applikationen verantwortlich sein. Noch im Laufe des September werden die beiden indischen Unternehmen damit beginnen, die jeweiligen Systeme stufenweise in ihre Rechenzentren zu übertragen.
Bei der Anwendungsentwicklung will die Bank mit allen fünf Vertragspartnern zusammenarbeiten – mit einer bevorzugten Position der Inder. “Die Applikationsentwicklung wird mit Recht als strategisch wichtiger als Support und Anwendungsverbesserung eingestuft”, so Ovum-Analyst Dominique Raviart in einem Statement.
“Für die Offshore-Firmen ist es eine starke Bestätigung für ihre Kompetenz und ihren Wertbeitrag. Sowohl TCS als auch Infosys sagen, dass es sich für sie um ihre bislang größten Verträge handelt – das ist besonders eindrucksvoll, da es sich um einen Kunden aus Kontinentaleuropa und nicht aus Großbritannien oder den USA handelt.”
Durch die Auslagerung verspricht sich ABN Amro insgesamt Einsparungen von jährlich 258 Millionen Euro ab 2007. Zusammen mit anderen Maßnahmen ergäben sich damit Kostensenkungen von mindestens 600 Millionen Euro.
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