Aus der Tatsache, dass Microsoft die Wintel-Plattform künftig auch in den Rechenzentren gegen Unix-Systeme positionieren will, hat das Unternehmen nie einen Hehl gemacht. Auch nicht daraus, dass der Konzern noch lange nicht da ist, wo er gerne hinmöchte. Doch jetzt hat der Softwaregigant seine Pläne in einem Bulletin konkretisiert.
Drei Workloads soll die 64-Bit Version des Sever-Betriebssystems, das anders als das Windows für die Client-Seite noch immer unter ‘Longhorn’ firmiert, besonders gut können: Unternehmensanwendungen, Datenbanken und selbstentwickelte Geschäftsanwendungen.
Daneben, so erklärte das Team rund um Bob Muglia, Senior Vice President der Windows Server Group, wolle der Konzern auf Anwenderwünsche reagieren, und Administration sowie Management dieser drei Einsatzbereiche verbessern und vereinfachen. Und auch diese drei Workloads entstammen den Anforderungen, die sich in der ersten Beta-Version des Longhorn Servers herauskristallisiert hätten.
Damit richtet sich die Itanium-Version klar an Anwendungen, die sehr ressourcenintensiv sind. “Der Support sowohl für x64, als auch für die Itanium-Architektur scheint ein vernünftiger Ansatz zu sein”, urteilt Micahel Cehrry, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen Directions on Microsoft, den Microsoft in dem Bulletin zitiert. Damit könnten Anwender einen Großteil ihres Arbeitsaufkommens von 32-Bit-Systemen transferieren. “Unterstützung für Itanium erlaubt Partnern und Anwendern Zugriff auf eine 64-Bit Windows Plattform für Anwendungen mit großen Anforderungen”, so der Analyst weiter. Aber eben auch nur für diese Anwendungen.
“Aufgaben des Windows Server, die nicht zu diesen Workloads zählen, wie Fax-Server, Media Services, SharePoint Services, Datei- und Drucker-Server sowie andere, werden nicht auf Windows Server ‘Longhorn’ für Itanium-basierte Systeme arbeiten”, teilt Microsoft mit. Konzentration auf das Wesentliche also.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Unix wird Microsoft bereits mit dem ‘Windows Server 2003 R2’ gehen, einem Update des aktuellen Servers, das bereits für Ende des Jahres erwartet wird. Hier will Microsoft die Services for Unix integrieren, die für mehr Interoperabilität mit Unix sorgen sollen. Allerdings werde es in dieser Ausführung keinen Support für Itanium geben, heißt es aus Redmond. R2 richte sich als Lowend-Server eher an die Aufgaben, die von der Intanium-Version gemieden werden.
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