SNW 2005: Ohne Virtualisierung kein Storage
Auf der SNW 2005, Europas größter Speichermesse, wurde viel Altes noch einmal neu erklärt. Aber es gab auch Überraschungen.
Für den Hersteller McAfee heißt dies, die Applikationen ins Rampenlicht zu rücken. Die gängigen Server im Markt seien bislang direkt durch das Fabric miteinander verbunden gewesen, heißt es hier. Virtualisierung schiebe eine Abstraktionsschicht dazwischen, die die Abhängigkeiten zwischen den Daten und den Applikationen und untereinander verdeutlichen könne, was die Verwaltung erleichtern soll. Dadurch können Daten schließlich verteilt werden – Re-Directing und Re-Mapping heißt das bei McData. Das Unternehmen setzt dabei auf modulare Lösungen, die dem Kunden den Einbau von solchen Funktionen über Abteilungsgrenzen hinweg – in einer so genannten ‘Global Enterprise Data Infrastructure’ – erlauben soll.
Mark Lewis, Chief Development Officer beim Speicherkonzern EMC, schwört auf eine neue Virtualisierungsgeneration, die Abstraktionen über ein ganzes, unternehmensweites SAN erlauben soll. Gegen Kinderkrankheiten und logische Grenzen der Technik empfiehlt er “Netzwerk-basierte Virtualisierungs-Architekturen”. Diese würden die Probleme eines Host-basierten Modells ad acta legen. Dabei werde die Funktion gewissermaßen zentralisiert, indem sie zwischen den Hosts und den Subsystemen angesiedelt sei. Ein einfacheres Management ist ihm zufolge das Ergebnis und dies soll, neben der flexibleren Out-of-Band-Architektur, in neuen EMC-Produkten ein Standard sein. Er empfiehlt den Anwendern grundsätzlich eine gründliche Bestandsaufnahme der gewünschten Architektur, bevor die Virtualisierung ins Haus kommt.
Etwas anders präsentierte sich Hewlett-Packard (HP). Der Konzern stellte mehrere neue Produkte vor und verkündete, EMC und IBM das Fürchten lehren zu wollen. In offenen Disk-basierten Speichersystemen gelte der Konzern bereits als feste Größe am Markt, sagte Cornelia Clapper, verantwortlich für die Abteilung Storage Works bei HP in der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa). Jetzt will der Konzern auch in Sachen Information Lifecycle Management (ILM) – ein weiteres, etwas angestaubtes Schlagwort der Messe – angreifen. Neuerungen in den Produktfamilien ‘ProLiant Server’, ‘Virtual Library System’ und Lösungen für automatisierte Datenmigration, Policy-Automatisierung und Datenarchivierung sollen den Kunden “umfassendes ILM aus einer Hand zum vernünftigen Preis” bieten. Clapper: “Archivierung und Datenerhaltung sind die Kernpunkte, um Informationen für sich arbeiten zu lassen.” HP will den Kunden offenbar zeigen, wie das geht.