Intel freut sich über leere Lager
Im vergangenen Jahr noch musste Intel mit vollen Lagerbeständen kämpfen – jetzt hat der Chipgigant damit zu kämpfen, allen Bestellungen auch nachzukommen.
Im vergangenen Jahr noch musste Intel mit vollen Lagerbeständen kämpfen. Jetzt hat der Chipgigant damit zu kämpfen, allen Bestellungen auch nachzukommen. “Wir sehen weiterhin ein gesundes Wachstum im weltweiten PC-Markt”, erklärte Andy Bryant, CFO von Intel, bei einem Treffen mit Finanzanalysten.
Jedoch muss der Hersteller seine Umsatz-Vorhersage etwas nach unten korrigieren. Das Unternehmen muss im Ausland mehr Steuern zahlen als erwartet. Die Probleme des letzten Jahres scheinen aber gelöst. Das vierte Quartal, das am 1. Oktober endet, soll dem Konzern annähernd 10 Milliarden Dollar Umsatz bescheren. Und auch der Chiphersteller Texas Instruments kann auf starke Umsatzzuwächse zurückblicken und erhöhte deshalb die Prognosen.
Ob sich dieses starke Wachstum langfristig wird halten können, stellen die Marktforscher von iSupply in Frage: Die Auswirkungen der hohen Rohölpreise auf die Konsumenten könnten den Absatz von neuer Hardware in den nächsten Monaten abbremsen, so die Forscher in einer Studie. Jedoch werde 2005 immer noch besser ausfallen als das Vorjahr und mit einem Marktvolumen von 232,7 Milliarden Dollar um 2,4 Prozent höher liegen als 2004 mit 227,2 Milliarden Dollar. Ursprünglich gingen die Marktbeobachter jedoch von einem Wachstum von etwa 6 Prozent aus. Zudem sei das erste Halbjahr etwas schwächer als erwartet ausgefallen, teilte ein iSupply-Analyst mit.
Alleine in den USA würde auf jede Familie eine Mehrbelastung von etwa 1500 Dollar pro Jahr zukommen, was sich auf eine Summe von 41 Milliarden Dollar Verlust für die Verbrauchermärkte in den USA summiere. Weltweit müssten die Chiphersteller dann auf 23,4 Milliarden Dollar der Verbraucher verzichten, rechnen die Analysten vor.
Daher müssten die Halbleiterhersteller die nächsten Monate abwarten und dabei genau beobachten, wie die Verbraucher auf die steigenden Preise reagieren. Geht der Verkauf bei gleich bleibend hoher Auslastung in der Produktion zurück, könnte es schnell wieder zu einem Überangebot an Halbleitern kommen.
iSupply und die Semiconductor Industry Association (SIA), eine Industriegruppe der Halbleiterbranche, gehen jedoch davon aus, dass 2005 einen Wendepunkt beim Chipabsatz darstellen wird. Ab 2007 rechnet die Industrie wieder mit zweistelligen Wachstumsraten. 2006 sieht die Industriegruppe einen Zuwachs von etwa 4,3 Prozent gegenüber 2005.