In den letzten beiden Jahren ist das quelloffene Betriebssytem Linux vor allem auf Servern von ein bis vier Prozessoren herangereift. In dem ‘Hype Cycle for Linux 2005’ sehen die Marktforscher von Gartner aber noch wenig Installationen auf acht oder mehr Prozessoren. “Linux muss Performance, Sicherheit und Stärken bei Anwendungen mit der Version 2.6 des Kernels erst noch beweisen”, so die Autoren der Studie.
Das wichtigste Kriterium sei dabei die Frage, ob das Betriebssystem als Server in Datenzentren für geschäftskritische Anwendungen funktionieren kann. Die Analysten denken, dass es sich als Plattform für komplexe und geschäftskritische Anwendungen erst in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchsetzen wird.
Jedoch schon gegen Ende 2005 sehen die Marktforscher mehr kommerzielle Angebote um Linux in den Bereichen Storage und System Management. Derzeit werde das Betriebssystem vor allem für ‘WebSphere’- und andere Infrastruktur-Anwendungen auf Mainframes eingesetzt. Auch für Web Services auf Blade-Servern und in Racks sowie in Clustern und auf einigen wenigen RISC-Systemen (Reduced Instruction Set Computers) sei die freie Software anzutreffen.
Bei Linux auf dem Desktop sehen die Marktforscher das Betriebssystem im Einsatz, dagegen bei Mainstream-Anwendungen erst den Beginn der Phase ‘Peak of inflated Expectations’. “Diese Phase charakterisiert sich durch Über-Enthusiasmus und unrealistischen Projektionen”, kommentieren die Autoren. Dabei würden die Kosten einer Migration oft die Einsparungen übersteigen. Und diese Erwartungen würden aus einigen Veröffentlichungen gespeist, die gelungene Migrationen von Technologieführern zum Thema haben. Diese Hoffungen würden aber meist dann enttäuscht, wenn die Technologien tatsächlich bis zum Letzten ausgereizt werden. So hängt der Erfolg des Einsatzes von Linux auf dem Desktop stark davon ab, in welchen Bereichen das Betriebssystem eingesetzt werde.
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