Mit dem umstrittenen, auf CDs von Sony BMG eingebauten Kopierschutz muss sich jetzt ein US-Gericht befassen. Anwender aus Kalifornien haben das Label verklagt, weil Sonys DRM-System (Digital Rights Management) die Rechner der Benutzer beschädigt habe.
In der Begründung zur Klage heißt es, Sony habe die “wahre Natur” des DRM-System wissentlich verschwiegen und so Tausende von Computern einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt. Anfang November war bekannt geworden, dass Sony bei dem Versuch, Raubkopien zu verhindern, neue CDs mit einem besondern Kopierschutz versieht, die ohne das Wissen des Anwenders eine Spionage-Software auf dem PC installiert. Der Sicherheitsexperte Mark Russinovich von Sysinternals hatte das Tool als de facto Rootkit bezeichnet, ein Werkzeug, das Hackern erlaubt, unbemerkt den Computer des ahnungslosen Nutzers zu kapern.
Die Kläger führen laut der Nachrichtenagentur Reuters an, die Software könne ohne Beschädigung des PC-Systems nicht gelöscht werden. Sie fordern Schadenersatz und das Verbot für Sony BMG, ein Joint Venture von Sony und Bertelsmann, weiterhin CDs mit der DRM-Software zu verkaufen.
Zwar hat Sony inzwischen ein ‘Service Pack’ für die Software herausgegeben, das die Fehlfunktion beheben soll. Dennoch rüsten eine Reihe von Sicherheitsherstellern ihre Anti-Spyware-Lösungen nach, darunter Computer Associates und Symantec. Sam Curry, Vice President eTrust Security Management bei Computer Associates, sagte in einem Interview, die Anti-Spyware-Software Pest Patrol könne inzwischen die ‘First 4 Internet’-Technologie (das britische Unternehmen hat den Code für Sony geschrieben) identifizieren.
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