Mit der Übernahme des CRM-Marktführers (Customer Relationship Management) Siebel stößt Oracle – vormals vor allem ein Datenbankhersteller – erneut in das Geschäftsgebiet Business Software vor. Dort herrscht bislang die Walldorfer SAP. Bereits mit dem Kauf des ERP-Spezialisten (Enterprise Ressource Planning) PeopleSoft hatte Oracle SAP den Fehdehandschuh hingeworfen.
Jetzt zahlt Oracle für jede Siebel-Aktie 10,66 Dollar. Der Deal soll Anfang 2006 abgeschlossen sein. Um alle Anteilsscheine zu bekommen, legt Oracle insgesamt 5,85 Milliarden Dollar auf den Tisch. Da Siebel Systems über ein Barvermögen von 2,24 Milliarden Dollar verfügt, kommt unter dem Strich ein Kaufpreis von 3,61 Milliarden Dollar zusammen.
Das Siebel-Board hat der Übernahme bereits zugestimmt, die Siebel-Aktionäre sollen das auf einer außerordentlichen Hauptversammlung tun. Wann diese stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Eine Zustimmung der Oracle-Aktionäre ist nach Angaben der beiden Unternehmen nicht erforderlich.
“Mit diesem Schritt werden wir die größte CRM-Software-Firma der Welt”, verkündete Oracle-Chef Larry Ellison auf einer Telefonkonferenz. Siebel Systems habe etwa 3,4 Millionen CRM-Kunden. Oracle steige zum größten Lieferanten von Lösungen für Call Center Automation, Sales Automation und Services Automation auf.
Siebel habe zudem zirka 4000 Application-Kunden, so dass Oracle auch im Bereich Business Applications zulege. Die ohnehin starke Position in Nordamerika werde ausgebaut. Zudem komme man dem Ziele näher, größter Lieferant von Geschäftssoftware zu werden.
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