Schlechte Karten für neue Dell-Produktion in Deutschland

In der Frage, wo Dell seine geplante zweite Produktionsstätte in Europa bauen wird, scheint sich die Waage immer mehr zu Ungunsten von Deutschland zu neigen. “Es gibt noch keine endgültige Entscheidung”, sagte Aongus Hegarty, Director für Home and Small Business bei Dell EMEA gegenüber silicon.de. Gleichzeitig mit anderen Dell-Managern betonte er jedoch, dass auch Standorte wie Tschechien, Polen, Rumänien oder die Slowakei im Gespräch seien. Diese Länder haben offenbar gute Karten. Eine endgültige Entscheidung soll noch im Herbst fallen.

Zwar könne keines dieser Länder mit Niedriglohn-Standorten wie China mithalten – allerdings sei Asien wegen der langen Lieferprozesse keine Alternative zu einem zusätzlichen Produktionsstandort in Europa. Dell betreibt bereits eine Fabrikationsfabrik im irischen Limerick – gemäß der Firmenstrategie werden dort Desktops, Notebooks und Server erst angefertigt, wenn die Bestellungen eingegangen sind. Das Unternehmen hat Erfolg mit dieser Strategie und wirbt seit einiger Zeit auch – außerhalb seines traditionellen Kundenstamms im Bereich Großunternehmen – verstärkt um kleinere und mittlere Firmen.

Dell erwirtschaftet derzeit rund ein Drittel seines Einkommens in dieser Sparte und will sie weiter ausbauen – konkrete Wachstumsziele nannte Hegarty nicht. Er bezeichnete Deutschland als einen der wichtigsten Wachstumsmärkte in Europa. Laut Gartner liegt Dell in Deutschland im Augenblick auf Platz vier, hinter Fujitsu-Siemens, Medion und Hewlett-Packard.

An diesem Mittwoch wurde die neue Niederlassung des Konzerns in Halle offiziell eröffnet. Die Arbeit war dort schon vor zwei Wochen aufgenommen worden. In dem Service- und Vertriebszentrum arbeiten rund 200 Beschäftigte – insgesamt waren für die Stellen über 4000 Bewerbungen eingegangen. In drei bis fünf Jahren soll sich die Zahl der Mitarbeiter auf bis zu 1000 erhöhen.

Silicon-Redaktion

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