Am Montag ließ Siemens-Konzern-Chef Klaus Kleinfeld noch verlauten, dass er zwar Stellenstreichungen nichts ausschließe, aber er könne derzeit keinen Grund erkennen, die Mitarbeiterzahl in Deutschland zu ändern. Frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? – kommt es jetzt wohl doch anders. Einem Zeitungsbericht zufolge, wird die Kommunikationssparte so umgebaut, dass weitere Arbeitsplätze verloren gehen.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) zitiert die IG Metall, wonach “zahlreiche Arbeitsplätze” abgebaut werden sollen. Weitere 1700 Stellen sollen, neben den bereits beschlossenen 4600 Stellen, auf eine Ausgliederung in rechtlich selbstständige Einheiten überprüft werden. Aus dem Hause Siemens war keine Bestätigung zu bekommen, so die SZ, aber eine Neuausrichtung sei geplant. Das ist aber nicht neu.
Treffen wird es voraussichtlich die Enterprise-Sparte, so laute das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Vize-Chef der IG Metall, Berthold Huber, und den Siemens-Zentralvorständen Johannes Feldmayer sowie Jürgen Radomski. Allerdings droht dem Konzern ein handfester Streit mit der Gewerkschaft. Die nämlich fordert von Siemens die Einhaltung des erst Anfang 2005 geschlossenen Tarifvertrages, der besagt, dass die 12.000 Beschäftigten der Siemens-Gesellschaften in Deutschland zum 1. Oktober wieder in die Siemens AG integriert werden. Dazu zählten auch die jetzt möglicherweise betroffenen Arbeitnehmer, so die IG Metall.
Allerdings scheinen die Interessenvertreter nicht auf die Sicherung der Arbeitsplätze bis zum Sankt Nimmerleinstag zu pochen. Das aktuelle Beschäftigungsniveau sei wegen des technischen Wandels nicht längerfristig zu sichern, sagte der Vize-Chef der IG Metall, Berthold Huber. Jedoch macht er das Konzern-Management für die prekäre Lage verantwortlich.
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