Prozess um Kai-Fu Lee: Microsoft macht Google ein Angebot

Kai-Fu Lee, ein ehemaliger Vice President von Microsoft, darf für Google arbeiten, hat Steven Gonzalez, Richter am ‘King County Superior Court’, entschieden.

Kai-Fu Lee, ein ehemaliger Vice President von Microsoft, darf für Google arbeiten. Das hat Steven Gonzalez, Richter am ‘King County Superior Court’, entschieden. Microsoft hatte die Klage Ende Juli eingereicht, nachdem Google Lee abgeworben hatte.

Der Manager hatte Microsofts Forschungslabor in China gegründet und leitete zeitweise auch die Entwicklung der MSN-Suchmaschine. Auch für Google sollte Lee ein Forschungs- und Entwicklungslabor in China aufbauen. Microsoft befürchtete jedoch, dass der Manager Geschäftsgeheimnisse verraten könnte.

Richter Gonzalez erlaubte es Lee jetzt in einer vorläufigen Entscheidung, für Google zu arbeiten. Gleichzeitig untersagte er Lee jedoch, bestimmte Entscheidungen zu fällen und Mitarbeiter einzustellen. Der Manager darf zudem keine Produkte entwickeln, die mit Lösungen von Microsoft konkurrieren.

Lee habe Microsoft über seine wirklichen Pläne im Unklaren gelassen, schrieb der Richter in seiner Begründung. So habe er behauptet, ein ‘Sabbatical’ zu nehmen und während dieser Zeit bereits begonnen, für Google zu arbeiten.

Sowohl Google als auch Microsoft legten das vorläufige Urteil als Sieg aus. Brad Smith, Microsoft General Counsel, bot derweil Google einen Vergleich an. Danach soll es Google akzeptieren, dass die Bestimmungen der vorläufigen Entscheidung bis zum 18. Juli 2006 gültig bleiben.

Lee hatte Microsoft zum 18. Juli 2005 offiziell verlassen. Google hat auf das Angebot noch nicht reagiert. Lehnt Google ab, wird der Prozess im Januar 2006 fortgesetzt.