Der US-Medienkonzern Time Warner sitzt offenbar bereits seit einiger Zeit mit Microsoft am Verhandlungstisch. Im Mittelpunkt der Gespräche steht AOL, berichtet die New York Post und beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen. Demnach gehe es darum, dass Microsoft einen Teil von AOL kaufen und anschießend mit seiner Web-Sparte MSN zusammenführen wolle.
Microsoft werde Time Warner für die Beteiligung “etwas Geld” zahlen, so dass die beiden Konzerne am Ende gleichberechtigt an AOL wären, heißt es in dem Bericht weiter. Ziel sei ein Joint Venture. Time Warner wollte die Gerüchte nicht kommentieren, auch von Microsoft gibt es noch keine Stellungnahme. Analysten beurteilen den angeblich geplanten Anteils-Verkauf – sollten sich die Berichte bewahrheiten – als überstürzt.
“Ich habe den Eindruck, dass AOL gerade an der Schwelle dazu steht, sich als Portal zu beweisen”, so Richard Greenfield, Analyst bei Fulcrum Global Partners. “Ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Zeitpunkt für solche Verhandlungen ist. Time Warner könnte in einigen Monaten einen wesentlich besseren Wert erzielen, wenn sich AOL noch mehr behauptet hat.” Investoren würden den Online-Service im Augenblick nicht höher als mit 10 Milliarden Dollar bewerten – künftig könne die Bewertung aber zwischen 15 und 20 Milliarden Dollar liegen, so Greenfield weiter.
Nichtsdestotrotz scheint Time Warner wild entschlossen, zumindest einen Teil von AOL loszuwerden. Sollte der Deal fehlschlagen, würde der Medienkonzern auch mit Yahoo und Google über einen Verkauf von AOL oder ein Joint Venture mit AOL reden, berichtet die US-Zeitung. Die Verhandelungen mit Microsoft seien aber am weitesten vorangeschritten.
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