Der Münchner Siemens-Konzern will seine krisengebeutelte Dienstleistungstochter SBS offenbar durch eine Partnerschaft retten. Das schreibt die Süddeutsche Zeitung und beruft sich dabei auf unternehmensnahe Kreise. Durch eine Kooperation im umkämpften Markt für IT-Dienstleistungen wolle Siemens mit SBS in eine “neue Größenordnung vorstoßen”.
Siemens verhandle bereits mit mehreren möglichen Partner, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Da das Geschäftsfeld im laufenden vierten Quartal nicht aus den roten Zahlen gekommen ist, dürfte die Suche nicht leicht fallen. Den Informationen zu Folge liegt das Minus der vergangenen drei Monate bei knapp 90 Millionen Euro – für das gesamte SBS-Geschäftsjahr bedeutet das einen Verlust von etwa 350 Millionen Euro.
SBS ist seit Jahren eines der größten Sorgenkinder im Siemens-Konzern. Seit über einem Jahr arbeitet der neue Bereichschef Adrian von Hammerstein an einer Strategie für den IT-Dienstleister. Intern hatten Manager in der Vergangenheit eingeräumt, dass SBS zu viele Aufträge hereingeholt hätte, die sich nicht gerechnet hätten.
An diesem Montag sollen nun bei Treffen zwischen der SBS-Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretern Details des geplanten Radikalumbaus erläutert werden. Grundlage ist ein Strategiekonzept, das für das kommende Geschäftsjahr den Abbau von weiteren 1290 Arbeitsplätzen plant. Selbst dann verbleibe aber noch eine Einsparungslücke von 265 Millionen Euro bis 2007. Insgesamt sollen laut dem Strategiepapier 1,5 Milliarden Euro gespart werden. Auch für seine defizitären Sparten Com und L&A – zuständig für Logistiktechnik – arbeitet Siemens derzeit an Konzepten.
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