Flexible Lizenzierung kristallisiert sich in Zeiten von Multicore und Virtualisierung als weiterer Pluspunkt von Open-Source-Produkten heraus. Zwar bekommen die Unternehmen bei Prozessoren mit zwei Kernen mehr Leistung, müssen aber – wie etwa im Fall von Oracle und IBM – dann auch zwei beziehungsweise eindreiviertel Softwarelizenzen pro Prozessor bezahlen.
“Wenn man auf 16 oder 32 Prozessoren skaliert, wird die Lizenzgebühr so hoch, dass man Oracle nicht mehr einsetzt”, erklärt Martin Reynolds. Vor allem in schnell wachsenden Umgebungen müsse man daher schon jetzt vorausblickend planen. Da sich in den nächsten Jahren Lizenzmodelle auch zum Beispiel auf eine Abrechnung nach Leistung verschieben könnten, sieht der Analyst bei Anwendungen wie MySQL oder PostgreSQL die besten Chancen zu skalieren.
“Unternehmens-Anwender wollen nicht anfangen, Prozessorkerne zu zählen und sie wollen auch nicht mehr bezahlen als nötig”, erklärte Martin Mickos, CEO von MySQL. Sein Unternehmen verfolge eine möglichst einfache Lizenzstrategie: “Wir rechnen pro Server ab und dabei kann man so viele Prozessoren oder Kerne haben, wie man will.” So umgehen in vielen Fällen Open-Source-Produkte Schwierigkeiten bei der Abrechnung per CPU. Diese Vorteile kann offene Software oft auch in virtualisierten Umgebungen ausspielen. Angesichts kleinerer Migrationswellen bei Preissteigerungen weg von proprietären hin zu offenen Produkten, rechnen sich beispielsweise die Hersteller von alternativen Datenbanken neue Chancen aus, wenn die Anwender auf neue Hardware mit zwei oder mehreren Kernen aktualisieren.
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