Gates und Jobs im Windows Rap vereint
Maria Stuart für Technik-Freaks – hier heißen die Helden einer aktuellen Broadway-Inszenierung Bill Gates und Steve Jobs.
Das Schicksal mächtiger Herrscher hat Theaterautoren und Opernkomponisten seit jeher inspiriert. Nichts fesselt schließlich das geneigte Publikum so sehr wie Krieg, Leidenschaft und Intrigen. Da die Probleme von Maria Stuart und Elisabeth I. von England der iPod-Generation jedoch nur noch schwer zu vermitteln sind, heißen die Helden einer aktuellen Broadway-Inszenierung Bill Gates und Steve Jobs. ‘Nerds:// A Musical Software Satire’ ist der derzeitige Liebling des New Yorker Musical-Publikums.
Allein der Titel des Stücks ist pikant, denn Nerds lässt sich sowohl als ‘Computerfreak’ übersetzen, wie auch als ‘Trottel’. Dementsprechend zweideutig haben die beiden Autoren Jordan Allen-Dutton und Erik Weiner die gesamte Inszenierung gehalten. “Nerds ist ein skandalöses Epos über die parallelen Geschichten der beiden Computer-Pioniere Bill Gates und Steve Jobs – zwei technologische Genies – und deren kometenhaften Aufstieg von Garagen-Unternehmern zu Titanen der Software-Revolution”, heißt es denn auch von den Produzenten.
Und so tanzen und singen sich Gates und Jobs gemeinsam auf der Bühne die Karriereleiter hoch. Highlights sind unter anderem die Songs “Lass uns fusionieren”, “Ich hab’ verdammt viel Geld” und der “Windows Rap”. Wegen der großen Nachfrage bieten die Veranstalter jetzt zwei zusätzliche Sondervorstellungen an, die bereits ebenfalls komplett ausverkauft sind. Professionelle Theaterkritiker teilen diese Euphorie nicht. Es sei aber immerhin ein Pluspunkt, dass das Musical so manchen Computerfreak für ein paar Stunden hinter seinem Rechner weglocke.