VATM stützt die EU-Kritik am VDSL-Monopol der Telekom
Der Verband der Telekom-Rivalen, VATM, begrüßt den Implementierungsbericht der EU-Kommission – und zwar, weil dieser zeigt, was der VATM seit langem selbst kritisiert.
Der Verband der Telekom-Rivalen, VATM, begrüßt den Implementierungsbericht der EU-Kommission – und zwar, weil dieser zeigt, was der VATM seit langem selbst kritisiert. Deutschland ist im Bereich Breitband mit einer Verbreitung von gerade mal 11,5 Prozent nur Mittelmaß.
Der Mittelwert der alten EU-Mitgliedsstaaten liegt dagegen bei 13 Prozent. Beim letzten Bericht waren es 6,5 Prozent – auch damals waren die Deutschen schon Durchschnitt und lagen hinter den alten EU-Ländern, wie der VATM bemerkt.
Dabei teilt der Verband mit, dass sinkende Marktanteile nach 100 Jahren Monopol normal seien, doch andere EU-Staaten hätten sich auf diese Entwicklung wesentlich schneller eingestellt. Die Telekom besitze in Deutschland mit 65 Prozent noch immer einen der höchsten Marktanteile aller großen europäischen Industrienationen und belege insgesamt, einschließlich der neuen EU-Beitrittsstaaten, den achtletzten Platz im Ranking der Verteilung der Marktanteile, sprich im durchgesetzten aktiven Wettbewerb mit neuen Anbietern aus Mittelstand, Energieversorgern und neuen Carriern. Der VATM stützt daher die Bedenken der EU-Kommission bezüglich der Situation in Deutschland.
Wie der VATM weiter mitteilt, zeige die Telekom wenig Gesprächsbereitschaft. Sie hoffe auf den im Koalitionsvertrag niedergelegten staatlichen Wettbewerbsschutz. Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM: “Die Drohung der Telekom, das Netz in Deutschland zukünftig nicht breitbandig weiter auszubauen, ist völlig unglaubwürdig. Mit ADSL2+ liegen die Wettbewerber in der Qualität heute klar vorne und die Deutsche Telekom muss ihre Netze nachrüsten, damit sie den Anschluss nicht verliert und um den Wettbewerbern standzuhalten. Wenn es ihr dabei gelingt, auch gleichzeitig die Wettbewerber regulatorisch abzuschütteln und ein befristetes Netzmonopol in Deutschland zu schaffen, dann schadet das dem Wettbewerb, den Kunden und unserem internationalen Ansehen. Daher ist auch die klare Positionierung der EU verständlich.”