Die IG Metall wirft dem Infineon-Konzern vor, im Zuge der geplanten Schließung des Münchner Werks Millionen Euro zu verprassen. “Da wird unsinnig Kapital vernichtet”, sagte der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer.
Mehr als 100 Millionen Euro wird die Schließung nach Angaben der Gewerkschaft kosten. Das Geld werde unter anderem für Abfindungen und den Abbau der Gerätschaften gebraucht, berichtet die Financial Times Deutschland. Infineon äußerte sich nicht zu den Beschuldigungen. Die IG Metall will weiterhin für den Erhalt der 800 Arbeitsplätze kämpfen und hat Warnstreiks nicht ausgeschlossen.
Vor zwei Wochen waren Verhandlungen mit dem Erfurter Halbleiterproduzent X-Fab gescheitert, der die Münchner Fabrik zunächst übernehmen wollte. Es gebe keine gemeinsame Perspektive, hieß es von beiden Seiten. Danach kam das Ende des Werks wieder auf dem Tisch.
Die Verantwortlichen glauben, die Schließung sei notwendig und die IG Metall solle sich an der Verhandlung beteiligen, um zu einem Interessenausgleich und Sozialplan zu kommen, wie es der Verhandlungsleiter Jörg Spiegel formulierte. Die Gewerkschaft fordert – sollte sich die Schließung nicht doch noch verhindern lassen – hohe Abfindungen für die Mitarbeiter und eine auf fünf Jahre angelegte Beschäftigungsgesellschaft, in der sie zunächst aufgefangen werden.
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