Basel II und Co lässt Kassen der Dienstleister klingeln
Der zusätzliche Regulierungsdruck und die dadurch gestiegene Nachfrage der Banken nach den entsprechenden IT-Lösungen kommt den Dienstleistern zu Gute
Der zusätzliche Regulierungsdruck und die dadurch gestiegene Nachfrage der Banken nach den entsprechenden IT-Lösungen kommt den Dienstleistern zu Gute. Das berichtet die Financial Times Deutschland und beruft sich dabei unter anderem auf eine Studie des Frauenhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. Auch große Softwarehäuser wie SAP und Oracle versprechen sich für die kommenden Jahre einen Auftragsboom.
So rechnet die SAP in der Finanzbranche mit einem Umsatzpotential von 9 Milliarden Euro jährlich. Oracle hat speziell für das Geschäft mit Banken und Versicherungen den indischen Branchenspezialisten I-Flex für 900 Millionen Dollar übernommen und T-Systems hat bereits im vergangenen Jahr das österreichische Unternehmen SDS gekauft, das eine Plattform zur Abwicklung von Wertpapiergeschäften betreibt.
Hintergrund für soviel Optimismus sind drei strukturelle Umbrüche, die die Finanzbranche derzeit zu Investitionen zwingt. Die Basel-II-Vereinbarung, die 2007 EU-weit in Kraft treten wird, die Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft, auch ‘MaK’ genannt, und die Umstellung auf den internationalen IFRS-Bilanzstandard (Internationaler Rechnungslegungsstandard).
Auch die Schufa (Schutzvereinigung für allgemeine Kreditsicherung) will sich einen Teil von dem Kuchen, der da lockt, sichern. Das Unternehmen hat ein Scoring-System entwickelt, das die Risikokosten bei der Kreditvergabe senken soll. Die aufsichtsrechtlichen Verschärfungen haben jedoch nicht nur Neuinvestitionen zur Folge, berichten Branchenbeobachter. Sie hätten auch den notwendigen Generationswechsel in der Banken-IT vorangebracht.