Hewlett-Packard (HP) wird in Zukunft alle neuen PCs und Notebooks mit dem Netscape-Browser ausliefern. Seit dem Ende des ‘Browser-Kriegs’ Ende der 90er-Jahre ist das der erste Vertrag zum Vertrieb eines Browsers, hieß es von Netscape. Das Unternehmen ist eine Tochter des Online-Providers AOL, der wiederum von Time Warner übernommen wurde. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht veröffentlicht.
Im Mai wurde Netscape 8 veröffentlicht, bei dem vor allem der Schutz der Anwender vor Online-Betrug im Mittelpunkt steht. Im Rahmen der Vereinbarung könnten die Anwender ab Anfang nächsten Jahres während des Computer-Setups Netscape als voreingestellten Browser wählen, hieß es von einem Netscape-Sprecher. Im Startmenü von Windows werden Icons für den Browser erscheinen.
Der Untergang des ehemals allgegenwärtigen Netscape-Browsers gilt als Paradebeispiel für eine nachhaltige Verdrängungsstrategie von Microsoft. Der Softwarekonzern hatte Mitte der 90er seinen Internet Explorer (IE) auf den Markt gebracht und durch die Integration des Browsers in Windows Netscape den Garaus gemacht. Daran konnte auch die Übernahmen von Netscape durch AOL und ein langjähriger Kartellstreit nichts ändern.
Noch immer gilt der IE in diesem Markt als das Maß aller Dinge. Kleinere Mitspieler wie Firefox oder Opera gewinnen jedoch inzwischen zunehmend an Beliebtheit. “Wir haben uns für den Netscape-Browser entschieden, weil er einerseits zahlreiche Sicherheits-Features integriert hat und andererseits sowohl unter den Rendering-Engines Triton (IE) als auch Gecko (Firefox) läuft”, so HP-Manager Nick Labosky gegenüber US-Medien.
Der Hardware-Hersteller hat gleichzeitig die Übernahme von RLX Technologies bekannt gegeben. Das Unternehmen ist auf Management Software in Blade-Umgebungen spezialisiert. In Kombination mit den eigenen Lösungen will HP künftig Software für das Infrastrukturmanagement von Linux-, Unix- und Windows-Ungebungen anbieten. Die Übernahme bedeutet also einen weiteren Ausbau von HPs Enterprise Management Portfolio.
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