Der Power5+ ist ein Server auf einem Chip
Ab dem 14. Oktober wird der neue Rechenknecht auch in verschiedenen neuen Servern wie dem ‘p5 550Q’, dem ‘p5 575’ oder der Workstation ‘Intellistation 285’ zu haben sein.
IBM hat den Prozessor ‘Power5’ aktualisiert. Der ‘p5+’ hat mit 1,9 GHz nicht nur eine höhere Frequenz, sondern bietet auch “mehr Leistung im kleineren Formfaktor”, so Andreas Pflieger, Channel Manager für die P-Series bei IBM. Daneben hat IBM mit ‘Clock Gating’ den Energieverbrauch der CPU verringert. IBM spricht gar von einem ‘Server auf dem Chip’, wegen des System-Switches mit hoher Bandbreite und bis zu 72 MB Cache Memory. Ab dem 14. Oktober wird der neue Rechenknecht auch in verschiedenen neuen Servern wie dem ‘p5 550Q’, dem ‘p5 575’ oder der Workstation ‘Intellistation 285’ zu haben sein.
Mit dem 1- bis 2-Wege-Einstiegs-Server ‘P5 505’ geht IBM ganz gezielt den Mittelstand an. In einer Standardkonfiguration ist der ab 3750 Dollar wahlweise mit AIX oder Linux zu haben. Dabei deaktiviert der Hersteller einen Prozessor des Dual-Core p5+. Bei AIX kommt jetzt zudem die Management-Software ‘Direktor 5.10’ kostenlos mit. “Von der Architektur her ist der Power5+ identisch mit dem Power5”, kommentierte Klaus Gottschalk, Systemarchitekt bei IBM, die neue Generation des Chips. Vorteile ergeben sich jedoch der neuen CMOS-Technik (komplementärer Metalloxid-Halbleiter), die jetzt mit 90 Nanometer gefertigt werde.
Dennoch bringt der Neuling noch eine ganze Reihe von Neuerungen mit, wie etwa das Simultaneous Multithreading (SMT) oder Mikropartitionierung mit Hardware-Unterstützung. Neben der Taktrate, die im Vergleich zum Vorgänger etwa um 15 Prozent höher liegt, hat IBM entsprechend auch die Frequenz des Bus erhöht.
Jeder Prozessor des Power5+ unterstützt zudem Partitionen mit virtualisierter Hardware. Bis zu 10 logische Partitionen (LPAR) sind pro ‘Kern’ möglich. In einem Dual-Core-System können sich Anwendungen also bis zu 20 Zehntel teilen. Das ganze wird über die Firmware ‘Hypervisor’ gesteuert. In Zusammenarbeit mit dem ‘Virtual IO Server’ (Input/Output) wird auf den beiden Prozessoren ein virtueller Ethernet-Switch implementiert. Über den Browser-basierten ‘Virtualisierungs Manager’ kann dann der Administrator den Anwendungen Partitionen zuweisen und dabei auch die Prozessorleistung für die einzelnen Programme festlegen.
Doch nicht nur über den Preis und Funktionsumfang will sich IBM auf dem Markt für Unix-Server behaupten. Auch die Bezugsmöglichkeiten sollen vereinfacht werden. “Bisher hat der Anwender immer im Hinterkopf gehabt: IBM ist zwar gut aber auch teuer”, so Pflieger bei der Präsentation der neuen Modelle im Presse-Club München. Und hier wolle IBM jetzt auch über den Preis und die Verfügbarkeit ein neues Image schaffen. Die so genannten ‘Express Editions’ sollen ausgebaut werden. Das bedeute für die Zwischenhändler und Partner einfacherer Rabattverhandlungen und ein neues Zertifizierungsmodell
Wer sich als Partner bei IBM engagieren will muss jetzt zwei Tests durchlaufen. Einen Test für Verkäufer und einen, bei dem technische Fähigkeiten abgefragt werden. “Das sind die Minimalanforderungen. So stellen wir sicher, dass einerseits dem Kunden die Gewohnte Qualität geboten wird, andererseits machen wir es Unternehmen so auch attraktiv, in den Vertrieb einzusteigen”, so Pflieger.