Microsoft hat Regierungen aufgefordert, beim Datenschutz nachzubessern. “Jetzt ist die Zeit unserer Meinung nach reif, dass die Regierung Gesetze zum Schutz der Privatsphäre auf nationaler Ebene erlässt”, erklärte Brad Smith, Microsofts Chefsyndikus gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Microsoft stößt dabei ein Thema an, das offenbar auch vom US-Kongress ernst genommen wird. Einige republikanische Politiker erklärten unabhängig von der Ankündigung Microsofts, dass man für das kommende Jahr ein Gesetz auf den Weg bringen möchte, das die Handhabe von persönlichen Daten regelt.
Die Äußerung von Smith bedeutet einen Strategiewechsel für Microsoft. So hatte das Unternehmen noch vor drei Jahren verschiedene Versuche der Regierung, entsprechende Gesetze zu verabschieden, zusammen mit anderen Unternehmen abgeblockt. Dies mit dem Argument, man müsse den Unternehmen zutrauen, dass sie solche Daten verantwortungsvoll nutzten.
Grund für das Engagement für ein nationales Gesetz ist die wachsende Angst der Verbraucher vor den Gefahren, die im Netz lauern. Etwa vor Betrug oder dem Diebstahl von Identitätsdaten. Die fehlende Bereitschaft der Nutzer, sich dem Web anzuvertrauen, spiegelt sich auch in den Absatzzahlen der Technologieunternehmen wieder.
Unternehmen, die persönliche Daten von Kunden und Anwendern speichern, formulieren daher in den USA in so genannten “Privacy Policies” ihre eigenen Regeln und Haftungsausschlüsse darüber, wie sensible Informationen wie Kreditkarten- oder Sozialversicherungsnummern gespeichert werden. Auch in den einzelnen Bundesstaaten herrschen unterschiedliche Regelungen. Ein neues Gesetz auf nationaler Ebene soll das Vertrauen der Konsumenten in die IT-Industrie wieder herstellen.
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