Al-Qaida sucht IT-Profis
Gesucht werden Online-Redakteure für das Verfassen von Statements und Medienspezialisten für das Erstellen von Videobotschaften und die Bearbeitung von Filmmaterial.
Das Terrornetzwerk Al-Qaida leidet offenbar unter Personalmangel im Bereich Multimedia. Wie die arabische Zeitung Al Sharq al-Awsat berichtet, sind auf einer islamistischen Internetseite mehrere Stellenanzeigen aufgetaucht, wonach Al-Qaida freie Stellen zu besetzen hat. Gesucht werden Online-Redakteure für das Verfassen von Statements und Medienspezialisten für das Erstellen von Videobotschaften und die Bearbeitung von Filmmaterial aus internationalen Krisengebieten.
Die Arbeit ist durchaus anspruchsvoll, schließlich veröffentlicht Al-Qaida einen Grossteil seiner Botschaften über das Internet. Erschwerend kommt hinzu, dass die islamistischen Webseiten, die dazu als Plattform benutzt werden, ständig umziehen müssen, da sie von den Internetprovidern gesperrt werden, sobald sie entdeckt werden.
Die ‘Global Islamic Media Front’ wird laut Anzeige die Bewerbungen von Interessenten weiter bearbeiten und per Mail Kontakt mit ihnen aufnehmen. Wie allerdings die Bewerber die Organisation kontaktieren können, ist offenbar Geheimwissen, das zum Bewerberprofil gehört.
Gehaltsangaben fehlen in der Anzeige. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass die Arbeit für das Terrornetzwerk nicht reich macht. So hat sich ein ägyptischer Extremist kürzlich in einem Zeitungsinterview darüber beklagt, dass er als Akademiker für die Leitung mehrerer landwirtschaftlicher Projekte im Sudan nur 1500 Dollar pro Monat erhalten habe. Solche Aussagen werden von der US-Armee gestützt. Sie hat nach eigenen Angaben den Brief eines Terroristen entdeckt, in dem sich dieser bei seinem Anführer bitter über schlechte Bezahlung und mangelnde Unterkunft der “Gotteskrieger” beklagt.
Al-Qaida selbst hat freilich für solch weltliche Anliegen wenig Verständnis und lässt das auch in der Stellenanzeige glasklar durchblicken: “Jeder Muslim sollte wissen, dass seine Zeit nicht ihm selbst gehört, sondern der islamischen Nation, die angegriffen wird. Diese sollte absoluten Vorrang haben.”