Das Internet der Zukunft setzt auf Zusammenarbeit und viel mehr Kommunikation, als es die heutige Internetversion erlaubt. Das ist die Ansicht von Vordenkern wie Tim O’Reilly, die sich derzeit in San Francisco Gedanken über die Zukunft des Internet und seine Struktur machen.
Dabei sorgt offenbar allein der Hinweis auf ein kollaborativeres, teamfreundlicheres Web für die ersten Anzeichen einer industrieweiten Aufregung, wie sie zuletzt Mitte der 90er Jahre aufgetreten waren und deren unrühmliche Folgen die IT-Branche spätestens 2001/2002 kennengelernt hat. Diesmal soll aber alles besser werden. Die Architektur einer globalen Teilnahme an Ausbreitung und Struktur des neuen Web oder Web 2.0 soll Garant für ein neues Wachstum sein, meint O’Reilly.
Das neue Web könnte ihm zufolge die Form von Links zwischen rivalisierenden Applikationen auf physisch getrennten Rechnern haben. Das würde das Web zur stärksten Plattform machen, den Desktop aus seiner wichtigen Rolle lösen und die Idee des Netzwerk-Computers wiederbeleben. Denkbar ist laut anderer Teilnehmer der Konferenz auch, dass das neue Web sich “um Menschen dreht, während Web 1.0 dem Geschäft gehörte”.
Das stößt allerdings auf Skepsis, ob so etwas wirklich hochwertig und tragfähig wäre. Barry Diller, CEO von InterActiveCorp bringt es so auf den Punkt: “Es gibt in der Welt nicht genug Talent für ein ganzes Internet aus Video- und Text-Blogs.” Die Unterhaltungsindustrie hat ihm zufolge auch in der Version 2.0 des Web noch ihren angestammten Platz und wird ihn behalten, meint Diller.
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