Ericsson, schwedischer Hersteller von Mobilfunktechnik, will expandieren. Die Branche spricht davon, dass der britische Mobilfunk-Provider Marconi auf der Speisekarte der Schweden steht, welche zunächst bis zu 700 Millionen für die Übernahme locker machen könnten. Das berichtet Reuters unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Demnach sind die Gespräche schon weit fortgeschritten. Allerdings sind die beiden Unternehmen nicht bereit, zum jetzigen Zeitpunkt Stellung zu beziehen. Für Marconi würde der Schritt durchaus Sinn machen, ist die Firma doch etwas angeschlagen, seit BT sie aus dem regulären Netzwerk-Upgrade-Plan in Großbritannien ausgeschlossen hat. Im April 2005 hatte die Firma bereits als Folge der BT-Entscheidung 800 Angestellte entlassen und gesagt, sie wolle “alle Optionen” prüfen.
Der Verkauf wird einer britischen Finanzzeitung zufolge von den Instituten Morgan Stanley, JP Morgan and Lazard sowie der schwedischen Enskilda eingefädelt und könnte in den nächsten Wochen unter Dach und Fach sein. Die britischen Politiker dürften nichts dagegen haben. Hatten sie sich doch in einer öffentlichen Erklärung erst kürzlich scharf dagegen gewandt, dass die chinesische Huawei Interesse an Marconi geäußert hatte. In Europa sollte die Traditionsfirma doch bleiben, so der Wunsch der Parlamentarier. Allerdings muss dann Ericsson noch etwas auf die Summe drauflegen, die laut Geschäftsbericht sofort für Akquisitionen zur Verfügung steht: Der Wert von Marconi wird derzeit auf 2,2 Milliarden Euro geschätzt.
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