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Internet-Regierung entzweit Amerikaner

Im Streit um die Regierung des Internet, oder zumindest um technische Verfahrensweisen und Regelungen gibt es Bewegung. Während sich das US House of Representatives dagegen wehrt, dass die USA die Kontrolle entzogen bekommen zugunsten mehr Internationalisierung, stellt sich mit Google ein amerikanischer Konzern scheinbar auf die andere Seite und schreibt diffus von “mehr Freiheit”.

Der Konzern hat ein Lobby-Büro in Washington etabliert, das sich für Google um  mehr Einflussnahme im Streit um die Internetregierung kümmern soll. Wie es in einem internen Papier heißt, das der US-Presse vorliegt, wolle Google “das Internet als eine freie, offene Plattform für Informationen, Kommunikation und Innovation verteidigen”. Google war in den vergangenen Monaten mit freiem WiFi-Zugang in San Francisco, Voice over IP-Aktivitäten und Volltextsuchfunktionen für Bücher in die Kritik der US-Industrie und der Regulatoren geraten.

Sollte sich Google im bevorstehenden Streit um die Internet-Regierung gegen die US-Regierung stellen und eigene Pläne zur Kontrolle des Web verfolgen, dürften die nächsten Monate spannend werden. Mitglieder der Lobby sind allerdings laut der US-Tagespresse vor allem Konservative, was dafür spricht, dass Google die Wogen zumindest augenscheinlich etwas glätten will und Unterstützung signalisiert.

Diese käme den Plänen des US-Repräsentantenhauses zugute. Hier wird offen darüber gesprochen, dass die Bush-Verwaltung ihre starke Kontrolle des Web nicht aufgeben soll. Speziell die Hand an den Root Servern, die den gesamten Datenverkehr für die nationalen Top Level Domains, leiten, sollte hart bleiben – und amerikanisch. Dagegen sprechen sich aber immer mehr Analysten aus.

Wie das britische Wirtschaftsmagazin The Economist in seiner Ausgabe vom 8. Oktober meldet, stehen die Chancen gut, dass beispielsweise die UNO, die ja bereits mit der Organisation ITU die Telekommunikation international abstimmt, auch das Web “übernehmen” könnte. Das würde den Einfluss anderer Länder, vor allem aus den konkurrierenden europäischen und asiatischen Wirtschaftsräumen begünstigen. Auch hierfür gibt es eine Lobby, ein Teil davon sitzt demnach in Berlin und Paris.

Silicon-Redaktion

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