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AMD lädt Intel-Anwender vor

Chiphersteller AMD greift im Kartellstreit mit dem Konkurrenten Intel jetzt richtig an und lädt allein 36 große US-Unternehmen vor. Auch deutsche und europäische Unternehmen seien betroffen. Eine riesige Datenmenge rollt auf die Anwälte von AMD zu. Das Unternehmen schätzt, dass das angeforderte Material etwa sechs bis acht TeraByte Daten umfassen wird.

Unter den angeschriebenen Unternehmen finden sich so klingende Namen wie Dell, Hewlett-Packard, Gateway, Sun Microsystems, IBM, Lenovo, Fujitsu und NEC. AMDs Anwaltsprecher Chuck Diamond erklärte gegenüber US-Medien: “Wir erwarten eine flutartige Menge an Material.” Angefordert wurde Schriftverkehr von Intel und deren Kunden bis zu Jahr 2000. Dafür hätten die Unternehmen 30 Tage Zeit.

Für den Anwalt mausert sich der Streit zwischen den beiden Unternehmen langsam zur umfangreichsten elektronischen Beweisaufnahme in der US-Geschichte. Derzeit bereite sich AMD zudem vor, auch europäische Unternehmen anzuschreiben. Dort seien die angeblich illegalen Praktiken des Marktführers weit schlimmer als in den USA und in Asien.

So könnte etwa der Einzelhandlelsriese Mediamarkt in den nächsten Tagen oder Wochen Post von AMD bekommen. Rund 35 Prozent der deutschen Privatkunden werden von der Mediamarkt-Gruppe beliefert. Bei dem Discounter Aldi, der laut Angaben von AMD etwa 15 bis 12 Prozent des deutschen Marktes versorgt, sei ebenfalls der Konkurrent AMD vernachlässigt worden.

Wie Diamond erklärte, habe AMD Grund zu der Annahme, dass alle angeschriebenen Unternehmen von Intels Zwängen und Andeutungen betroffen seien. Demnach hätte Intel beispielsweise mit Gegenmaßnahmen gedroht, wenn Händler oder Hersteller Rechner auf AMD-Basis verkaufen würden. Intel wehrt sich mit dem Argument, der Konkurrent habe seine schwache Marktposition einer Reihe von Management-Fehlern zuzuschreiben.

Dennoch wolle AMD die Hersteller oder Händler nicht verklagen, denn sie zählten, wie AMD, zu den Benachteiligten in diesem Fall. Bis Ende 2007 soll die Klage abgeschlossen sein, hofft Diamond.

Silicon-Redaktion

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