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Analysten: Forschung und Entwicklung ist für die Katz’

Eine neue Studie der US-Marktforscher von Booz Allen Hamilton stellt die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für den Erfolg eines Unternehmens in Frage. Sechs Jahre lang analysierten die Experten die Bilanzen der 1000 Unternehmen, die weltweit am meisten für Forschung und Entwicklung ausgeben. Dabei kam heraus, dass diejenigen Firmen, die entsprechend größere Summen in diesen Bereich stecken nicht automatisch mehr Gewinn machen. Bislang predigten Wirtschaftsexperten genau das Gegenteil.

Zudem hatten sie gerade in der jüngsten Vergangenheit immer wieder an Firmen aus den USA und Europa appelliert, mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren, um nicht hinter Ländern wie China oder Indien zurückzubleiben. Von Booz Allen heißt es nun jedoch, auf dem Weg zu mehr Gewinn sei vor allem eine gute Verwaltung und Unternehmenskultur notwendig. Vergleiche man die finanziellen Ergebnisse von sehr investitionsfreudigen Firmen mit solchen aus dem Mittelfeld, gebe es keine “statistisch signifikanten Unterschiede”, sagte Barry Jaruzelski von Booz Allen gegenüber dem Wall Street Journal.

“Es geht mehr um die Unternehmenskultur, das Fachwissen und die Prozesse als um die Summe des Geldes, das für Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht”, so der Analyst. “Deshalb können mit relativ geringem Aufwand enorme Ergebnisse erzielt werden.”

Andere widersprechen dieser Theorie entschieden, so zum Beispiel Allan C. Eberhart, Professor für Finanzwissenschaften an der Georgetown University. Die Booz-Allen-Studie betrachte einen zu kurzen Zeitraum, sagt er. Eberhart ist Co-Autor einer Untersuchung, die sich ebenfalls mit den Ausgaben für Forschung und Entwicklung beschäftigt – dafür wurden 8000 Unternehmen über einen Zeitraum von 50 Jahren betrachtet. Demnach steigert sich der Profit von Firmen, die ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 5 Prozent gesteigert haben, innerhalb eines einzigen Jahres um ein bis 2 Prozent.

Silicon-Redaktion

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