Buchstäblich in letzter Sekunde haben sich die Entwickler des Projekts OpenOffice.org dazu entschlossen, die Veröffentlichung der Version 2.0 zu verschieben. Hintergrund ist ein schwerwiegendes Problem – in Entwicklerkreisen auch Showstopper genannt – im Release Candidate 2. Es führte dazu, dass Grafiken im OpenDocument-Format fehlerhaft dargestellt wurden. Eigentlich hätte die Version 2.0 an diesem Donnerstag – pünktlich zum fünften Geburtstag des Projekts – herauskommen sollen.
Stattdessen soll nun zunächst ein Release Candidate 3 veröffentlich werden. Dies geschehe möglicherweise noch im Laufe dieser Woche, sagte Community-Manager Louis Suarez-Potts gegenüber US-Medien. Ein endgültiges Datum für die Finalversion stehe aber noch nicht fest – sie könne bereits Anfang nächster Woche veröffentlicht werden oder aber erst Ende des Monates, so Suarez-Potts.
Der Fehler – durch den Grafiken mit variablen Transparenz-Werten unsichtbar wurden – ist inzwischen behoben, hieß es. Mit der neuen Testversion werden zusätzlich auch zwei Probleme mit der Version für Mac OS X beseitigt. OpenOffice.org 2.0 wird die erste Version der Suite sein, die in der Lage ist, den neuen XML-basierten Standard ODF (OpenDocument Format) zu produzieren. Er wurde erst im vergangenen Mai von der OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information Standards) genehmigt.
Die spätere Veröffentlichung der Suite hat nach Meinung von Branchenbeobachtern durchaus auch Vorteile. So sind wegen der Veröffentlichung anderer großer Pakete wie Suse Linux 10 viele der Mirror-Server bereits jetzt an ihrer Belastungsgrenze. Der erhoffte Ansturm auf OpenOffice.org 2.0 hätte die Rechner unter Umständen endgültig in die Knie zwingen können.
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